Rennbericht von Dieter Rudolf:
Wie ich bereits im Vorfeld am Telefon geschildert habe, ging meine Reise nach einem 7 Stündigen Arbeitstag los. Start um 13:30 von meinem Heimatort mit dem Zug nach Lienz in Osttirol (6h Fahrzeit) von wo aus ich mit Manuel mit dem Auto nach Frankreich mitfahren konnte. Nach weiteren 12,5 Stunden Autofahrt erreichten wir das Ziel „Ales“.
Dort angekommen mit rund einer Stunde schlaf war ich mehr als erledigt, was jedoch nichts an dem geplanten Tagesprogramm geändert hat. Zuerst musste der Extremtest besichtigt werden, eine rund 6km lange Endurostrecke mit kleineren Superendurohindernissen.
Dies dauerte in meinem Zustand gefühlt eine Ewigkeit, wieder im Fahrerlager angekommen erreichten wir gerade noch die Werksfahrer die sich gerade auf den Weg machten, um sich einzelne CP für das Sonntagsrennn anzusehen. Also schnell zusammengepackt und die Verfolgung aufgenommen. Spätestens nach CP 3 war klar das ein weiteres Besichtigen keinen allzu großen Sinn ergibt den die Strecke war wirklich extrem hart und ich beschloss für mich die alt bewährte Augen zu und durch Taktik anzuwenden. Als wir gegen 15:00 Uhr wieder das Fahrerlager erreicht hatten, kümmerten wir uns erst mal um die Anmeldung und die technische Abnahme.
Gut so viel will gesagt sein, wir haben den Zeitaufwand für dieses Vorhaben etwas unterschätzt. Aber gegen 21:00 Uhr hatten wir auch diese Prüfung gemeistert.
Nach 41 Stunden auf den Beinen war ich dann aber so richtig erledigt und ich wollte nur noch so schnell als mögliche ins Hotel. Am nächsten Morgen starteten wir um 11:00 Uhr mit dem ersten Teil der Qualifikation für den Prolog. Mit den Plätzen 4, 12 und 23 waren wir alle sehr zufrieden. Anschließend ging es für die schnellsten 100 Piloten mit dem Motorrad in die Innenstadt von Ales, wo der City Prolog am Programm stand. Die Kulisse war wirklich beeindruckend und auch die Menschenmassen machten den Prolog zu einem absoluten Highlight. Philipp und ich konnten uns fürs Finale qualifizieren, welches erst um 18:00 Uhr bei völliger Dunkelheit gefahren wurde. Leider wurde ich direkt nach dem Start von Wade Young so heftig vom Motorrad geholt, dass ich unter meinem Motorrad zum Liegen gekommen bin und mich nicht selbst befreien konnte. Erst als die Marshals mein Bike von mir weggezogen hatten konnte ich mich aufrichten, jedoch war eine weiterfahrt sinnlos da dies einige Zeit gedauert hat.
Somit landete ich auf Platz 20 im Finale und startete beim Hauptrennen aus der zweiten Reihe.
Den Start am Sonntag erwischte ich perfekt und so kam ich als zweiter meiner Startreihe aus der ersten Kurve. Kurze Zeit später konnte ich sogar meinen Vordermann einholen und hatte somit freie Fahrt. Gefahren wurden 3 Runden mit je rund 54Km, wobei die Strecke von Runde zu Runde extremer wurde. Nach Runde 2 lag ich bereits auf Position 8 und ich hatte wirklich ein gutes Gefühl, jedoch spürte ich bereits jeden einzelnen Muskel meines Körpers.
Die dritte Runde war gleich von Beginn um ein vielfaches schwieriger als die beiden davor. Besonders CP 3 war teilweise unfahrbar und so kam es das ich bei diesem auch mehrere Stunden verbracht habe. Da ich mir CP 4 unbedingt noch holen wollte quälte ich mich weiter und weiter, jedoch war dieser weiter weg als gedacht. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde der Wunsch zu finishen und sich den CP zu holen kleiner. Nun stand einfach nur noch das sichere zurückfinden zum Fahrerlager an oberster Stelle und ich kann sagen so gegen 18:45 Uhr alleine in den Französischen Wäldern rund um Ales im Kreis zu fahren nur mit der Stirnlampe am Helm, dies ist ein ganz eigenes Gefühl und ich bin froh den Weg gefunden zu haben.
Im Fahrerlager angekommen, haben wir gleich alles verladen und verstaut und sind schnellstmöglich den Heimweg angetreten. Nach rund 20 Stunden hatten wir diesen auch erfolgreich hinter uns gebracht. An dieser Stelle ein großes Danke an Diesel Benny alias Mister X-Grip für die tolle Organisation und Unterstützung vor Ort.
Alles in allem war es ein sehr aufregendes Wochenende mit vielen Erfahrungen. Ich bin richtig stolz auf meinen 13. Gesamtplatz. Eines hab ich gelernt, beim nächsten Mal muss man wohl einen Tag Urlaub mehr einplanen.
Ergebnis Top 3:
Mario Roman
Graham Jarvis
Wade Young
Ein großes Dankeschön an meine Partner und Unterstützer ohne euch wäre dies nicht möglich:
WURMB; KÜ-BOHR, KTM; KTM-ST.PÖLTEN; KINI; XAJO; MOTORRADREPORTER; HIRSCHMUGL; X-GRIP; GPV;