Im Dauerduell der beiden führt Despres nun mit vier Dakar-Siegen vor dem dreimaligen Gewinner Coma. «Das war ohne den geringsten Zweifel die schwerste Dakar, die ich gefahren bin», sagte Despres: «Dieser Sieg ist ein ganz spezieller.»
"Ich versuche immer, auf die Details zu achten", lauten die ersten Worte von Despres. "Es gefällt mir, meine Hausaufgaben gut zu machen, und wenn in meinem Beruf alles gut läuft, springt am Ende ein Sieg dabei heraus. Heute haben wir gewonnen, und es ist einfach riesig. Das ist definitiv die härteste Dakar, an der ich je teilgenommen habe: körperlich beschwerlich, vor allem aber auch mental."
"Sich jeden Morgen in Frage stellen und in den Kampf treten, das ist sehr hart für den Kopf. Das ist nicht wie ein Marathon von 42 Kilometern, hier muss man jeden Morgen wieder ran. Alle Siege sind schön, dieser aber ganz besonders, weil der Kontext bis zum Ende, bis zum letzten Augenblick so heikel war. Es ist unmöglich, sich dieses Szenario vorzustellen, in dem man um Sekunden kämpft."
Rodrigues durchbricht die Phalanx
Den dritten Platz auf dem Podium nahm Rodrigues ein. Der Yamaha-Pilot hatte das restliche Feld im Griff, doch gegen den KTM-Express nie eine Chance. Der Portugiese lag am Ende knapp über eine Stunde hinter Despres zurück. Er war auch der Einzige, der die Stärke von KTM durchbrechen konnte.
In den Top 10 der Endwertung waren bis auf zwei Fahrer alle mit der österreichischen Marke unterwegs. Der vierte Rang ging an Jordi Viladoms, gefolgt von Svitko, Ullevalseter und Gerard Farres Guell. Alessandro Botturi, Olivier Pain (Yamaha) und Felipe Zanol rundeten die Top 10 ab.
Das Husqvarna by Speedbrain-Team verpasste den erhofften Podestplatz deutlich. Joan Barreda Bort hatte zwar starke Leistungen gezeigt, doch dazwischen gab es auch große Probleme, weshalb es schließlich Platz elf wurde. Paulo Goncalves war nach einer Zeitstrafe von sechs Stunden hoffnungslos zurückgefallen. Der Deutsche Daniel Schröder (KTM) beendete seine erste Dakar auf Platz 20.
Bei allem Jubel zum Schluss dürfen die schrecklichen Nachrichten vor allem zu Beginn der vierten Auflage in Südamerika nicht vergessen werden. Gleich zum Auftakt war Motorradpilot Jorge Martínez Boero aus Argentinien tödlich verunglückt. Es folgten weitere schlimme Unfälle, teilweise waren es Kollisionen mit Tieren, teilweise wurden die Fahrer Opfer der Strapazen. Insgesamt forderte die Dakar seit ihrer ersten Austragung 1979 rund 60 Todesopfer.
dpa/Foto: KTM