Übermotivation gegen Kupplung, die Zweite:
Selbst der Luxus eines kompletten Teams, wie heuer dank Kawasaki Austria und seiner Tuner-Crew um Martin Gopp gegeben, rettet vor Übermotivation nicht: Am Start zum zweiten Lauf nimmt Florian Praxmarer seine Kupplung wohl etwas zu sehr in Anspruch, will für den ersten Lauf mit der Brechstange kompensieren, und brutzelt diese dabei vermutlich leicht an, verliert also Kupplungsdruck. Aufgrund von Dosierungs-
problemen macht ihn das vor allem an den Kurveneingängen anfällig auf schmerzhafte Highside-Abstürze. Erneut tritt der Kampfgeist in Erscheinung, er schafft es trotz erneuten technischen Nachteils, als ausgezeichneter Fünfter über die rettende Ziellinie des zweiten Laufes. Erster Lauf Dritter, zweiter Lauf Fünfter, gesamt Vierter und damit weiterhin: Dritter und damit bester Österreicher in der ÖM!
Die internationale Österreichische Meisterschaft verläuft trotz dieser Pechsträhne im Rennablauf höchst zufriedenstellend für den Starkstrom-Elektriker aus dem Tiroler Oberland. Er ist hinter den WM Haudegen Bolsec (HVR) und Künzel (GER) als Dritter auch weiterhin bester Österreicher im Klassement.
„Ich hab mich heute vor allem für meine grossartige Mannschaft vor Ort so motivieren können und gegen das Renn-Pech gekämpft wie ein Löwe. Die Stimmung im Team ist super, wir arbeiten perfekt miteinander und haben auch noch eine Menge an Spass dabei. Da ist es nur logisch, dass man dann im Rennen auch wirklich alles gibt, um seine Crew nicht zu enttäuschen. Aber ich bin auch ein wenig stolz auf mich selbst, denn ohne Hinterbremse in dieser Liga mitzufahren, war für mich selbst schon sehr befriedigend. Mit handgeschnitzten Slicks war das vor allem im Offroad-Teil eine enorme Challenge, und beim Andriften hatte ich auch mit sehr starkem Rutschen des Vorderrades zu kämpfen, aber irgendwie konnte ich mich einfach als Dritter bis ins Ziel festbeissen“, so Praxmarer nach dem Rennen stolz.