Zuwenig Elektro-Mopeds auf Österreichs Straßen

VCÖ


Nur 434 E-Mopeds und Leichtmotorräder mit E-Motor wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres in Österreeich neuzugelassen, das ist eine Marktanteil von lediglich zwei Prozent, macht der VCÖ aufmerksam.
Dabei ist die Schadstoffbilanz der E-Mopeds deutlich besser als der herkömmlichen Mopeds, die zudem sehr laut sind.
Der VCÖ fordert für Mopeds strengere Abgas-Grenzwerte sowie Lärmschutzmaßnahmen in den Städten
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Elektro-Mopeds setzen sich derzeit am Markt nicht durch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In den ersten neun Monaten wurden in Österreich nur 307 E-Mopeds neu zugelassen.
Bei insgesamt 13.929 neugekauften Mopeds ist das ein Marktanteil von nur 2,2 Prozent.
Bei den Leicht-Motorrädern (bis 125ccm) beträgt der Marktanteil 1,6 Prozent ( 127 von 8.193 neuzugelassenen Leicht-Motorrädern).
Im gesamten Vorjahr wurden 439 E-Mopeds und Leichtmotorräder mit E-Motor neu zugelassen, in den Jahren 2010 und 2011 waren es bereits jeweils knapp mehr als 1.100.

Der geringe Marktanteil von Elektro-Mopeds ist für die Luftqualität insbesondere in den Städten negativ. Herkömmliche Mopeds werden von den Menschen als laute "Stinker" erlebt.
Elektro-Mopeds hingegen sind leiser und verursachen beim Fahren keine Schadstoffe.
Mopeds mit konventionellem Antrieb verschmutzen die Luft: Mopeds mit 4-Takt-Motor verursachen pro 1.000 Kilometer im Schnitt rund 200 Gramm Stickoxide.
Stickoxide sind ein Reizgas und können zu Atemwegserkrankungen führen. Zweitakter sind zudem regelrechte Feinstaub-Schleudern, wie eine Studie des Schweizer Paul-Scherer-Instituts zeigt.

Zusätzlich verursachen herkömmliche Mopeds erhebliche Treibhausgas-Emissionen. "Auch in der Gesamtbilanz, also inklusive Herstellung der Fahrzeuge und Bereitstellung der Energie ist die Umweltbilanz der E-Mopeds um ein Vielfaches besser", betont VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer.

Insbesondere in Städten wäre es für die Luftqualität und Lebensqualität positiv, wenn statt herkömmlichen Mopeds Elektro-Mopeds oder auch Elektro-Fahrräder fahren.
Städte können durch Nachtfahrverbote für laute Mopeds einen Anreiz zum Umstieg auf E-Mopeds setzen.


Wer ein Elektro-Moped hat, spart beim Fahren Geld. Pro 1.000 Kilometer sind die "Tankkosten" beim E-Moped um rund 50 Euro niedriger als beim herkömmlichen Moped, so der VCÖ.
Und im Gegensatz zu Elektro-Autos können E-Mopeds beim Kaufpreis mit konventionellen Mopeds mithalten.

Der VCÖ fordert Anreize für die Hersteller, verstärkt E-Mopeds auf den Markt zu bringen. "So wie für Pkw braucht es auch für Mopeds und Motorräder einen CO2-Grenzwert. Zudem sind die Abgas-Vorschriften für Mopeds nachzubessern und die strengeren Vorgaben früher als geplant einzuführen", betont VCÖ-Experte Gansterer. Die aktuellen Vorgaben sind auf dem Niveau von Grenzwerten für Diesel-Pkw aus den 90er Jahren, die ab dem Jahr 2017 geltenden Vorgaben entsprechen den Grenzwerten, die für Diesel-Pkw seit dem Jahr 2011 gelten.


Nur wenige neue Mopeds fahren mit Strom (Anzahl Neuzulassungen E-Mopeds und E-Leicht-Motorrädern)

1.1.bis 30.9. 2014: 434
1.1.bis 30.9. 2013: 386
Jahr 2013: 439
Jahr 2012: 763
Jahr 2011: 867
Jahr 2010: 1.158
Jahr 2009: 1.141
Jahr 2008: 493
Jahr 2007: 129
Jahr 2006: 56


VCÖ: Die meisten E-Mopeds wurden heuer in Oberösterreich zugelassen (Anzahl neuzugelassene E-Mopeds und E-Leicht-Motorräder 1.1.bis 30.9. 2014 (in Klammer 1.1.-30.9.2013))

1. Oberösterreich: 98 (52)
2. Wien: 88 (38)
3. Niederösterreich: 84 (112)
4. Steiermark: 48 (59)
5. Tirol: 41 (24)
6. Kärnten: 23 (37)
7. Vorarlberg: 18 (17)
8. Burgenland: 17 (19)
8. Salzburg: 17 (28)



Quelle: Datafact, VCÖ 2014