Humer Anhänger ist unser Partner. In einer Partnerschaft ist es selbstverständlich bevorzugt behandelt zu werden. Aber was ist wenn man den Partnerbetrieb inkognito besucht ?
Eingang
Wir besuchten die Firma Humer am Standort Wien. Zur Vorweihnachtszeit, kurz vor Ladenschschluss. Die besten Vorraussetzungen, um ein negatives Erlebnis erwarten zu dürfen.
Auf der Altmannsdorferstrasse auf der rechten Seite, stadtauswärts befindet sich der Betrieb. Jeder Wiener ist sicher schon einmal im Leben daran vorbeigefahren.
Parkplatzprobleme gibt er hier keine. Der Firmenhof ist gross genug. Anhänger aller Klassen und Typen stehen zur Ansicht am Humer Gelände. Wir schlenderten herum und trafen auf zwei ausländische Mitbürger die ebenfalls die Ausstellungsstücke in Augenschein nahmen.
Mit unserem Eintreffen, brachen sie sofort ihren Rundgang ab und steuerten direkt auf den Verkaufsraum zu. Sie wollten als ersters bedient werden. Wir folgten und standen plötzlich vor einem restaurierten BMW Motorrad Oldtimer. VP 18.0000 EUR.
Hier wird Motorradgefahren, freuten wir uns, und warteten bis wir an die Reihe kamen.
Der Salesman
Ein Verkäufer verabschiedete sich von seiner letzten Kundschaft und wante sich den 2 Interessenten zu. Das Verkaufsgespräch konnten wir mithören. Er stellte sich als Alexander vor und holte aus. Als geschulte Verkäufer konnten wir raushören, dass er mit seinem Standardrepetoire eröffnete, aber für uns war das in Ordnung. Schließlich hörten wir es zum ersten Mal.
Er scherzte, die Anhänger gehen weg wie die warmen Semmeln und die Firma Humer einer der ältesten Wiener Firmen ist, die es überhaut noch gibt. Das ganze portionierte er mit viel Wr. Schmäh. Der Mann hat Humor, dachten wir uns. Die wichtigste Waffe eines Verkäufers, vorallem wenn man kein Geschäft macht.
Zwischenzeitlich öffnete sich die Türe und 2 weitere Kundschaften betraten die Räumlichkeiten.
Jetzt wussten wir, Hr. Alexander wird heute nicht pünktich nachhause gehen.
Allerdings fehlte ihm die klassische Wiener Verzweiflung, die in der Mimik eines jeden Verkäufers aufleuchtet, wenn er merkt, dass unbezahlte Überstunden anstehen.
Entweder ist er mit Anhängern in Liebe verbunden, schlichtweg ein Top Profi, oder einfach nur Provisionsbeteiligt. Oder alles 3 zusammen.
Das Beratungsgespräch war informativ und zackig. Die Ausländer wurden zudem auch gleichwertig behandelt. Nicht selbstverständlich in Zeiten wie diesen. Allerdings sind Ausländer oft die besseren Kunden. Legen den Batzen Geld in Cash hin und empfehlen, bei respektvoller Behandlung, den Laden an ihresgleichen sofort weiter. Ausländer sind untereinander extrem gut vernetzt.
Kunden aus dem Morgenland sind gewohnt über Preise zu sprechen. Völlig egal ob am Bazaar in Istanbul , oder bei Humer in Altmannsdorf.
Der Österreicher mag das nicht so, man will ja nicht als Schnorrer gelten, aber die Listenpreise vom Humer sind offenbar auch nur Ausgangsbasis, je nach Auftragsvolumen, wie wir mitgehört haben. Gut zu wissen.
Abschließend erwähnte Hr. Alexander noch die Garantie. 1 Jahr und die hauseigene Werkstatt die sowieso alles machen kann, sollte was sein. Der Mann ist gut, dachten wir uns. Er macht die Laufkundschaft, gleich von Anfang an zum Stammkunden.
"Offen, oder geschlossen, " fragte Hr. Alexander nach, als wir ihm unser Anliegen schilderten.
Wir wollen einen Überblick von Motorradanhängern. Von Small Budget bis Highend.
Den Small Budget Hinweis schmetterte er ab. Die Zeiten der offenen Anhänger mit den Schienen und Auffahrtsrampen sind nicht mehr zeitgemäss. Sowas war vor 20 Jahre modern, pflichtete die andere Laufkundschaft bei, die sich unaufgefordert dazustellte.
Was, so alt sind wir schon und unser soziales Umfeld? Schließlich fährt ein Drittel unserer Motorradbekannschaften solche billigen „Bauhaus-Anhänger“. Sie sind klein, kompakt, wenn ein Kratzer reinkommt ist es egal und die Anfahrt über Feldwege zur Enduro oder Motocorssstrecke sind auch nicht immer geeignet einen grossen geschlossen Anhänger zu fahren. Insbesonders wenns am Vortag geregnet hat.
Low on Budget
Er hätte jetzt auch keinen da zur Ansicht, aber im Internet auf der Humer Website hat man österreichweit einen Überlick über neue und gebrauchte Humer Anhänger. Diesen Hinweis folgten wir tatsächlich, wenn man sich durch die Suchfilter durchklickt, hätten wir einen gefunden der unseren Low Budget Ansprüchen mehr als genügen würde. Der H04MOTOVAN248-8-13.
Die Bezeichnung ist zwar nicht besonders Markenting fröhlich, hier täten wir uns einen fetzigeren Begriff wünschen, wie zb. den Gatschloader, oder den Dirt Blizzard, aber trotzdem ist er um 1087 Exkl. Ust. ein Motorradanhäger wie er im Buche steht.
Highend
Hr. Alexander führte uns zum High End Anhänger. Einen absenkbaren Cargoanhänger. Geschlossen mit seitlicher Türe um besseren Zugang zum Verladen zu finden. Vorzugsweise in schwarz, oder Weiss. Perfekt auch fürs Branding. Lässt sich sicher gut folieren, denken wir. Die Türe lässt sich seitlich öffnen, oder Vertikal. Je nach Einsatzort und Zweck. Mit einem 5er, Plus Minus, ist man dabei.
Der Preis schreckte uns nicht. Immerhin stand ein massiver, uneinsichtiger Cargotransporter vor uns. Ob es notwendig ist für den Motorradtransport so ein Luxusteil anzuschaffen ist fraglich. Aber ebenso ist es fraglich eine Ducati Superlegere anzuschaffen die 25.000 Eur kostet. Würden wir uns eine Ducati in dem Preissegement zulegen, dann wäre das der perfekte und standesgemäße Anhänger dafür.
Für uns als plumpen ASVG Pöbel eine andere Liga.
Zu guter Letzt, wanderten wir in den Indoor Verkaufsraum im ersten Stock und begutachteten einen offenen Anhänger. Ebenfalls sehr gut geeignet für Motorrädertransport, meinte Hr. Alexander.
Riesige Ladefläche, leicht zu verladen. Hier gehen locker 4 Motorräder drauf. Der Preis ist aber unwesentlich niedriger im Vergleich zum geschlossenen Cargo P1300.
Wichtig ist natürlich, welche Art von Motorräder zu transportieren gewünscht ist. Es macht einen Unterschied, ob ich eine 100kg schwere Enduro befördern möchte, oder zwei 400 kg schwere Goldwings. Bei letzteren ist die Empfehlung, einen auflaufgebremsten Anhänger zu benutzen.
Der Freund
Ein Freund von uns hat einen Pferdeanhänger als Motorradtransporter. Der Vorteil hierbei ist, dass man aufrecht in den Anhänger reingehen kann, ohne sich zu bücken. Dieser Mehrwert kostet im Neupreis 2000EUR zusätzlich. Der ALULineE2 wäre so einer. Liste 6990 ohne UST.
Konkurrenz
Ein Blick auf den Mitbewerb zeigt, Humer hat handelsübliche Preisvorstellungen. Selbst auf Willhaben sind die gebrauchten Anhänger nicht so weit von den Neupreisen entfernt. Also ein guter Anhänger hat offenbar keinen grossen Zeitwertverlust. Der große Unterschied ist aber Augenscheinlich die Verarbeitung. Die Humer Anhänger schauen massiv aus und fühlen sich stabil an, im Gegensatz zu unserem jämmerlichen Schienen Anhänger, der in der Garage vor sich hin rostet.
Der Fan
Red Bull Erzbergrodeochef, Karl Katoch, ist Anhänger -Fan. 8 Stück nennt er sein eigen. Vom klassischen Multitransporter bis hin zum absenkbaren Spezialanhänger. Für ihn ist ein Anhänger ein Statusssymbol und nichts bereitet ihm grössere Freude, als wenn Marcel Hirscher pers. sich in seinem beheizten Kofferanhänger zum Endurofahren umzieht.
Dieses Jahr besuchten wir auch den Humer Standort in Loosdorf. Bernhard Berger zeigt uns die neueste Errungenschaft in Sachen Motorradanhänger:
Fazit
Humer ist unser Partner. Das stimmt. Ohne die Partnerschaft wüssten wir allerdings nicht wo wir eine Anhänger Beratung finden würden, außer beim Humer. Genau gesagt bei Hr. Alexander. Sein richtiger Name ist Alexander van Ederen. Wir haben nachgeschaut auf der Humer Website und können nur hoffen, dass der Mann gut bezahlt wird, denn solche Verkaufsprofis sind in der KFZ Branche eher unüblich. Auf der Humer Online Website befinden sich übrigens derzeit 1338 Anhänger zur Ansicht. Das uns kein Kaffee angeboten wurde stört uns nicht. Immerhin wars 20 Minuten vor Ladenschschluss.
