Für das X-GRIP Racing Team stellten sich Valentino Hutter, Dieter Rudolf, Klaus Bischof und Matthias Buchinger dem berüchtigten Event am Balkan, welches im Zuge der Hard Enduro Weltmeisterschaft 2024 ausgetragen wurde.
Die sehr kurze Prologstrecke lud dazu ein, voll auf Angriff zu fahren. Dadurch lagen die Rundenzeiten sehr nahe beisammen.
Für das Finalrennen am ersten Tag qualifizierte sich nur Dieter mit dem 11. Platz. Dort hatte der Routinier einen denkbar schlechten Start, da ein Konkurrent vor ihm erst gar nicht vom Fleck kam. Auf der kurzen Runde war nicht mehr viel gut zu machen, Dieter fuhr auf Position 13 ins Ziel.
Drei harte Offroad Tage bei hochsommerlichen Temperaturen lagen vor den Startern.
Von Startplatz 22 aus nahm Klaus Bischof seine erste Hard Enduro Rally in Angriff. Die GPS-Navigation stellte sich für den „Neuling“ nicht als großes Hindernis heraus, er fühlte sich sogar recht gut. Eine unfreiwillige Unterbrechung seines ersten Renntages aufgrund eines klemmenden Gasgriffes kostete Klaus sehr viel Zeit, die er leider bis Tagesende nicht wieder gutmachen konnte. Knapp 10 Minuten außerhalb der vorgegebenen Zeit angekommen, musste er am 2. Tag als 43. ins Rennen gehen.
Mit einer soliden Zeit im Prolog durfte Valentino als 27. in den ersten Rally Tag starten. Bis zum ersten Tankstopp verlief das Rennen zwar sehr anstrengend aber dennoch gut. Kurz nach dem geplanten Halt verzeichnete Vale‘s GASGAS leider einen Hinterradbremsdefekt und er musste die Strecke bis zum nächsten Servicepunkt ohne funktionierende Bremse am Hinterrad meistern. Er verlor bis dorthin sehr viel Zeit und musste seine Kräftereserven mobilisieren. Den Rest des ersten Tages fuhr er tapfer fertig und war zwar erschöpft aber glücklich das Ziel erreicht zu haben.
Die hohen Temperaturen und die schwere Streckenführung machten auch Dieter zu schaffen. Seine GASGAS verzeichnete durch seine X-GRIP Reifen stets beste Traktion - er konnte trotz der harten Bedingungen einen soliden Tag hinlegen und kam am Ende auf Platz 11 ins Ziel!
Matthias Buchinger startete von Startplatz 39 in Tag 1, ebenfalls in der Profi Klasse. Laut eigenen Angaben waren manche Passagen für Buchi nur durch Schieben zu passieren. Schwer von den Strapazen und der sengenden Hitze gezeichnet kam er beim Servicepunkt an und nach den folgenden 2 Checkpoints war für ihn der erste Tag ohne Zielankunft erschöpft zu Ende.
Nicht gänzlich erholt ging es für den BETA Piloten in den 2. Renntag. In einer der ersten Passagen hatte nahezu das gesamte Feld zu kämpfen. Das steile Bachbett machte Buchi das Weiterkommen fast unmöglich. Durch die Anstrengung und die herrschenden Temperaturen musste er sich sogar seines Frühstückes entledigen.
Am Ende seiner Kräfte schleppte sich der Niederösterreicher irgendwie zum Tankstopp. Dort angekommen, musste Buchi einsehen, dass die Streckenführung unter diesen Bedingungen für ihn diesmal nicht machbar war und hier seine Xross Hard Enduro Rally ein jähes Ende gefunden hat.
Klaus hatte auch schwer mit dem Bachbett unmittelbar nach dem Start zu kämpfen. Die schwere körperliche Belastung bei hohen Temperaturen fordert nach großen Schlucken aus dem Trinkrucksack. Der X-GRIP Racing Team Pilot schaffte diese Passage, hatte jedoch fast den gesamten Wasservorrat aufgebraucht. Im Laufe der folgenden Streckenabschnitte musste er all sein Trinkwasser leeren. In Anbetracht der Bedingungen wäre es viel zu gefährlich gewesen, ohne Wasser weiter zu fahren. So suchte Klaus vergebens nach Trinkbarem und letztendlich wandte er sich an einen Marshall, der ihn zum Servicepunkt brachte. Klaus musste daher das Xross Serbien beenden, da er direkt zum Stopp fuhr und dadurch große Teile der Streckenführung auslassen musste.
Der erfahrenste Pilot des X-GRIP Racing Teams konnte auch an Tag 2 seine Routine ausspielen. Dieter trotzte der erbarmungslosen Hitze, konnte einen guten Flow finden und überwand auch die harten Passagen bis zur Zieldurchfahrt. Der 11. Platz war der wohlverdiente Lohn am Ende von Tag 2.
Vale wurde an Tag 2 auch das erwähnte Bachbett fast zum Verhängnis. Er schaffte es zwar unter höchster Anstrengung, war danach jedoch total erschöpft. Nach etwa einer halben Stunde langsamer Fahrt ging es wieder etwas besser und nach einem motivierenden Zweikampf lauerten wieder zwei harten Passagen kurz vor dem Ziel. In der brutalen Hitze benötigte der junge GASGAS Pilot etwa 50 Minuten für die letzte Sektion. Erschöpft aber glücklich kam Vale an der 25. Stelle ins Ziel.
Auch am dritten und letzten Tag des WM-Rennens nahmen die Sonne und die hochsommerlichen Temperaturen keine Rücksicht auf die erschöpften Fahrer.
Valentino fuhr als 30. der Tageswertung über die Ziellinie und beendete schlussendlich an 27. Stelle das fordernde Rennen. Jeden Tag war der junge X-GRIP Fahrer stets am Limit unterwegs und fuhr sein für ihn bisher schwierigstes Rennen. Trotz der vielen Strapazen war es für ihn ein Traum ins Ziel gekommen zu sein und den schwierigen Track gemeistert zu haben.
Auch an Didi’s dritten Tag machten sich die Anstrengungen der abgespulten Kilometer bemerkbar. Bis zum Servicepunkt hat er nie den Anschluss verloren und konnte sogar einige Plätze gutmachen. Ein schmerzlicher Fehler hat ihn dann leider drei Plätze gekostet und viel Energie gefordert. 40 Minuten vor dem Ziel kam er zu Sturz, wobei der Kühler stark beschädigt wurde. Mit den letzten Reserven aus seinem Hydro-Pack hat er noch zweimal Wasser nachfüllen können und sich und seine Maschine allen Widrigkeiten zum Trotz über die Ziellinie gebracht.
Didi beendete seinen dritten Renntag an der 16. Stelle und schaffte es schlussendlich auf den tollen 13 Gesamtrang. Dem ursprünglichen Ärger eine etwas bessere Position verpasst zu haben, wich schon bald das stolze Gefühl, bei einem der härtesten Rennen des WM-Kalenders und brütender Hitze so weit oben gelandet zu sein!
Auch die beiden anderen Fahrer vom X-GRIP Racing Team ziehen eine positive Bilanz.
Für Klaus ist es am ersten Tag gut gelaufen und auch der zweite Tag war zufriedenstellend. Es ist somit alles angerichtet, um direkt an der tollen Leistung bei den bevorstehenden Romaniacs, anzuschließen.
Für Buchi war speziell das Bachbett bei diesem Rennen der Lehrmeister. Er zieht den Hut vor allen, die diesen Streckenabschnitt so gut bezwingen konnten. Diese Rennwoche hat ihm viele Aspekte gezeigt, in denen er sich verbessern will – nichtsdestotrotz ist er stolz sich der Herausforderung gestellt zu haben und blickt schon mit viel Vorfreude auf die weiteren Stationen dieses Jahres.
MR/Redaktion