Pecco in Assen perfetto
Training, Qualifying, Sprint, Rennen, schnellste Runde: Francesco Bagnaia zeigte in Assen ein absolut makelloses Wochenende. Für den Titelverteidiger war es der fünfte Saisonsieg, der dritte in Folge, das zweite Double. Und obendrein egalisierte der Italiener mit seinem 23. Königsklassentriumph die Ducati-Bestmarke von Casey Stoner. Für ServusTV-Experte Gustl Auinger kam die Leistung nicht überraschend: "Nachdem es am Transfermarkt rund gegangen war, hat Pecco zum richtigen Zeitpunkt ein Ausrufezeichen gesetzt."
Wird Herausforderer benachteiligt?
Viel macht derzeit auch Jorge Martín nicht falsch, der mit zwei zweiten Plätzen in der Kathedrale des Speeds seine WM-Führung behauptete. An Spekulationen, Ducati könnte einen Titelgewinn für den abwandernden Pramac-Piloten verhindern, will sich Auinger nicht beteiligen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Jorge Dinge bewusst vorenthält, nur um nicht im nächsten Jahr die Eins auf der Aprilia picken zu sehen – auch wenn Ducati vielleicht nicht alle Register ziehen wird. Man sieht sich ja im Leben immer zweimal."
Alle Ducati-Teams vorne dabei
Während die japanischen Marken ungebrochen hinterherfahren, kämpfen auch KTM und Aprilia um den Anschluss. Mit ihrem Vierfachsieg lieferten die Bikes aus Borgo Panigale indessen eine neuerliche Machtdemonstration, in den Top 7 waren alle vier Ducati-Teams vertreten. "Sie sind seit Jahren die Benchmark, die Arbeitsweise ist beeindruckend", so Auinger. "Früher waren die Kundenmotorräder eine Stufe tiefer angesetzt. Mittlerweile fahren sie das Weltmeisterbike aus dem Vorjahr, das als Basis für die Weiterentwicklung dient, um in der zweiten Saisonhälfte einen Sprung zu machen."
Topspeed am Sachsenring nicht relevant
Auch am kommenden Wochenende erwartet der ServusTV-Experte ein Ducati-Festival, selbst wenn der Vollgasanteil am Sachsenring gegen null geht. "Ich bin mir nicht sicher, ob diese Tatsache den anderen große Hoffnung gibt. Denn wo entscheidet man heutzutage noch Rennen am Topspeed?" Und praktisch seit Saisonbeginn geht die gesamte Motorsportwelt davon aus, dass Marc Márquez spätestens beim letzten WM-Stopp vor der Sommerpause seinen ersten Ducati-Sieg einfahren wird.
King of the Ring sabbert
Klassenübergreifend stand der Katalane seit 2010 elfmal am Sachsenring am Start – und gewann alle elf Rennen. "Inzwischen diktiert er das Motorrad so, wie er will. Und dass er sowohl mit der Ducati, als auch mit dem Linkskurs gut zurechtkommt, wissen auch alle anderen", erinnert Gustl Auinger. Andere Topfahrer würden mit dieser ungewöhnlichen, an sich nicht für Motorräder konzipierten Strecke hingegen hadern. "Und dort, wo es für sie schwierig wird, fängt Marc an zu sabbern."
Duell der zukünftigen Stallgefährten
Zudem dürfte ihm Assen, wo eine Reifendruck-Strafe den achtfachen Champion sechs Plätze kostete, noch im Magen liegen und einen zusätzlichen Schub verleihen, vermutet der ServusTV-Experte. "Er wird sich denken, jetzt erst recht." Zum Selbstläufer werde der deutsche Grand Prix für den Gresini-Star dennoch nicht. "Pecco hat viel Selbstvertrauen und schon in Portimão und Jerez gezeigt, wie kompromisslos er sein kann. Die beiden bieten sich schon die Stirn."
Greift Márquez ins Titelrennen ein?
Im Kampf um den Titel weist Márquez noch einen beträchtlichen Rückstand auf, abschreiben will ihn Auinger trotzdem nicht. "Wir haben schon enorme Punkteunterschiede in alle Richtungen gehabt und dann gestaunt, wie schnell es geht. Andererseits ist die Siegfähigkeit der Kundenmotorräder nach dem Sommer immer geschwunden. Und die 2024er-Ducati war von Anfang an verdammt stark." Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass es sich bei den Werksbikes um absolute Prototypen handelt. "Da auf jeder Strecke die Daten fehlen, ergeben sich Fragezeichen. Und umgekehrt Chancen für die Privatiers."
Jorge Martín im Exklusiv-Interview
Rund um die Rennaction gibt’s ein One-on-One mit WM-Leader Jorge Martín. Weiters geht ServusTV auf den wieder engeren Titelkampf ein und schaut auf Pedro Acosta, der an diesem Wochenende die letzte Chance hat, sich zum jüngsten MotoGP-Sieger aller Zeiten zu küren. Und selbstverständlich dreht sich ein Beitrag auch um Marc Márquez und dessen Weg vom Tiefpunkt am Sachsenring 2023 bis zum eben unterzeichneten Ducati-Werksvertrag. Eve Scheer und Sandro Cortese Hofmann melden sich direkt aus der Boxengasse des Sachsenrings, Kommentar und Analysen liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.
Liqui Moly Motorrad Grand Prix von Deutschland LIVE bei ServusTV:
Samstag (6. Juli):
10:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
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15:25 Uhr: Analyse Sprint
Sonntag (7. Juli):
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