BMW C1: die Geschichte eines riesigen Projekts

BMW C1: die Geschichte eines riesigen Projekts  !

BMW C1: die Geschichte eines riesigen Projekts
@ Hersteller

Die Idee der Projektverantwortlichen war es, ein Fahrzeug als Ersatz für das Auto zu schaffen. Gedacht war es für Autofahrer die ein Motorrad/Roller als zu unsicher empfinden.

1990

Alles begann 1990. BMW Technik GmbH - welche neue Ideen und Konzepte entwickeln – haben einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Bernd Nurtsch hatte die Idee für die C1, nachdem er zahlreiche Studien zu Verkehr, Motorrädern und Unfällen durchgeführt hatte. Er schlug einen Scooter mit hoher Sicherheit vor, der ohne Helm gefahren werden kann, mit hohem Wetterschutz, hoher Stabilität und optimaler Ergonomie für alle Größen. Sein Projekt wurde im Mai desselben Jahres angenommen.

Von diesem Zeitpunkt an begannen Modellkonstruktionen und Tests. Im Sommer 1991 wurde das endgültige Projekt dann unter dem Codenamen Z-14 geboren.

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Schritt für Schritt

Da es sich um ein "kutschentaugliches" Fahrzeug handeln sollte, musste der Hubraum 125 ccm betragen. Das zu transportierende Gesamtgewicht würde aber revht hoch sein weshalb man sich dann letzendlich,  für einen von Bombardier-Rotax hergestellten und von BMW modifizierten LC-Motor mit Einspritzung und vier Ventilen pro Zylinder entschieden hat. Die Bremsen wurden mit ABS ausgestattet.

Das Projekt C1 durchlief endlose Sicherheitstests. Da der Roller ja ohne Helm gefahren werden sollte, musste es eine geschlossene, robuste Struktur mit einem Dach und einer großen Windschutzscheibe (mit Scheibenwischern) haben. Der Fahrer war durch zwei Sicherheitsgurte gesichert, und an den Seiten der „Kabine“ würden zwei große verformbare Stoßfänger montiert welche einen möglichen seitlichen Sturz abfangen sollten.

Die Instrumentierung war einfach und im Automobilstil gehalten.

Es wurden zahlreiche Crashtests mit Dummies" durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Struktur bei jeder Art von Unfall zu prüfen, bis die Zulassung erreicht war.

In praktisch ganz Europa war der C1 für das Fahren ohne Helm zugelassen, außer in Schweden und im Vereinigten Königreich.Im Jahr 2000 wurde es schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt.

Vom Erfolg zum Misserfolg in kürzester Zeit

Im Jahr seiner Markteinführung wurden nicht weniger als 10.614 Einheiten des C1 verkauft, aber der BMW-Roller war nicht das ideale Fahrzeug, das sich sowohl seine Hersteller als auch sein Zielpublikum vorgestellt hatten.

Die besondere Karosserie des C1 mit viel Gewicht auf der Oberseite machten den Roller instabil. Der Kraftstoffverbrauch war durch das Gewicht entsprechend hoch. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde eine Version mit dem Namen 200 auf den Markt gebracht, die einen Motor mit 176 cm³ und 3 PS mehr hatte.

Ein weiterer Nachteil war, dass keine Möglichkeit bestand jemanden mitzunehmen – also es fehlte ein zweiter Platz. Dies wurde dann mit einem Sitz- und Fußrastenbausatz behoben. Der „Beifahrer“ befand sich allerdings außerhalb des Cockpits - benötigte also einen Helm - und hatte praktisch keine Sicht nach vorn.

All die investierte Zeit und Mühe hat sich auf der Marktebene nicht ausgezahlt. Nach der anfänglich guten Aufnahme und nach mehr als 10.000 verkauften Einheiten im Jahr der Markteinführung wurden im darauffolgenden Jahr nur noch 2.000 verkauft Der C1 überzeugte nicht und wurde zu Beginn des Jahres 2003 eingestellt.

Aber wie alle "Sonderlinge" (wie die Aprilia Motó 6.5, Honda DN-01 und Vultus usw.), die damals keinen kommerziellen Erfolg hatten, ist die BMW C1 inzwischen zu einem Kult- und Sammlerstück geworden. Die Exemplare, die noch im Umlauf sind, werden oft gut gepflegt und erzielen hohe Preise, und es gibt sogar Clubs für C1-Besitzer.

Skizzen eines C-Evolution mit einem Dach im Stil des C1 tauchten zwischen 2018 und 2019 auf, doch das Projekt scheint auf Eis gelegt worden zu sein.

BMW C1: die Geschichte eines riesigen Projekts
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Technische Einzelheiten

Marke/Modell: BMW C1

Motortyp: Einzylinder 4-Takt LC DOHC 4V Katalysator

Bohrung x Hub: 56,4 x 50 mm

Hubraum: 124,91 cm³

Verdichtungsverhältnis: 13:1

Maximale Leistung: 15 PS bei 9.250 U/min.

Maximales Drehmoment: 1,2 kgm bei 6.500 Umdrehungen pro Minute.

Kraftstoff: Elektronische Einspritzung mit BMS-System

Anlasser: Elektromotor

Kupplung: Durch Variator

Sekundäre Kraftübertragung: Riemen

Fahrwerkstyp: Aluminium-Doppelträger mit Space Frame

Schwinge: schwingende Antriebseinheit

Vorderradaufhängung: Telelever

Hinterradaufhängung: Doppelstoßdämpfer

Vorderradbremse: Einzelne 220-mm-Scheibe, 4-Kolben-Bremssattel von Brembo

Hinterradbremse: Einzelne 220-mm-Scheibe mit Brembo-Zweikolbenzange

Bereifung: 120/70 x 13″ und 140/70 x 12″.

Gesamtlänge: 2.075 mm.

Radstand: 1.488 mm

Sitzhöhe: 701 mm

Angegebenes Trockengewicht: 185 kg.

Tankinhalt: 9,7 Liter

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