Matthias Walkner @ Dakar: "Alle Faktoren müssen zusammenpassen."

Kein Vergleich zu den 904 Kilometern, die das Roadbook am vorletzten Tag zeigen wird. Bis 20. Jänner sind insgesamt 8 276 Kilometer in drei Ländern zu bestreiten. Die großen Favoriten fahren Motorräder "Made in Austria“.

 

Das österreichische "Red Bull KTM Rally Factory Racing Team“ ist die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Die rot-weiß-rote Equipe stellt mit Toby Price (2016) und Sam Sunderland (2017) die beiden letzten Dakar-Sieger. Der Salzburger Matthias Walkner zählt als Gesamt-Zweiter des Vorjahres ebenfalls zu den heißesten Anwärtern auf den Sieg. Einer der größten Konkurrenten wird der aktuelle Crosscountry-Weltmeister Pablo Quintanilla sein, der als Captain des „Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing Team“ ebenfalls ein Motorrad „Made in Austria“ pilotiert.

 

Für KTM geht es um den insgesamt 17. Dakar-Sieg in Folge. KTM-Team-Manager Alex Doringerverschwendet aber noch keinen Gedanken an diese Rekordserie. Für ihn geht es zunächst darum, möglichst alle KTM-Werksmotorräder durch die extrem schwierige Startphase der diesjährigen „Dakar“ zu bringen: 

 

„Die Etappen in Peru jetzt zu Beginn sind wahnsinnig schwierig. Es warten viele Dünen und sehr schwieriges Gelände. Als wir 2013 das letzte Mal in Peru waren, ist gut ein Drittel aller Motorrad-Piloten in Peru ausgefallen. Also sind die ersten Tage gleich vorentscheidend. Wir müssen mit den Kräften haushalten, wir müssen schauen, dass nichts kaputtgeht und wir müssen von Beginn an höchst konzentriert sein. Nach Peru geht es dann nach Bolivien, wo die extreme Höhe von über 4000 Metern und die Wetterkapriolen ein Thema sein können. Das letzte Drittel der ‚Dakar’ in Argentinien bringt dann noch ein paar sehr lange und vor allem sehr schnelle Etappen. Jeder Abschnitt der ‚Dakar‘ hat also seine Tücken. Entscheidend wird sein, keine Fehler zu machen und noch gut bei Kräften zu sein, wenn die zweite Woche beginnt.“

 

Matthias Walkner wird von Experten zum engsten Kreis der Titelanwärter gezählt. Der 30jährige aus Kuchl will bei seiner vierten „Dakar“ jedenfalls das Ziel „am besten am Podium“ erreichen. Um die „Dakar“ zu gewinnen, müsse während aller 14. Etappen nahezu alles perfekt laufen: 

 

„Die größte Herausforderung wird sein, immer mit dem Kopf bei der Sache zu sein und immer die Konzentration aufrecht zu halten. Alle Faktoren müssen zusammenpassen: Kondition, Koordination - und Glück braucht man auch. Aber vor allem muss man richtig schnell Motorrad fahren. Es kommen extrem viele junge Schnellfahrer aus dem Motocross und dem Enduro nach. Es wird immer enger an der Spitze. Dadurch wird die Dakar extrem spannend bleiben bis zum Schluss.“

 

Christian Panny
Foto: Jose_Mariodias