Die Rallye Dakar 2025 rückt näher und die weltbesten Off-Road-Rennfahrer bereiten sich auf die ultimative Prüfung auf Rädern vor. Diese legendäre Veranstaltung, die für ihre zermürbenden Etappen und ihr unvorhersehbares Terrain bekannt ist, fordert die Teilnehmer mit Autos, Motorrädern, Lastwagen und Quads heraus, an ihre Grenzen zu gehen. Bei der 47. Auflage, die vom 3. bis 17. Januar in Saudi-Arabien stattfindet, werden die Teilnehmer 7.759 Kilometer, darunter 12 Wertungsprüfungen, von Bisha nach Shubaytah bewältigen.
Zu den herausragenden Teilnehmern, die sich auf die Rallye vorbereiten, gehören die spanische Motorsportlegende Laia Sanz und der indische Durchbruchstar Harith Noah, die ihre 10-Schritte-Strategie zur Eroberung der Dünen mit uns teilen. Ihre Erkenntnisse, die auf jahrelanger Erfahrung und Respekt vor den Herausforderungen der Dakar beruhen, bieten einen Fahrplan für den Erfolg bei einer der härtesten Motorsportveranstaltungen der Welt.
Laia Sanz: Ein Beispiel für Ausdauer und Spitzenleistungen
Laia Sanz hat alle 14 Dakar-Editionen, an denen sie teilgenommen hat, erfolgreich abgeschlossen und 2015 mit einem neunten Platz ihre beste Platzierung ihrer Karriere erreicht. Als 14-fache FIM Trial-Weltmeisterin hat Sanz erfolgreich vom Motorrad auf das Auto gewechselt und dabei ihre umfassende Erfahrung und ihren strategischen Ansatz in neue Dimensionen gebracht.
Harith Noah: Indiens aufstrebender Star
Harith Noah schrieb 2024 Geschichte als schnellster Inder in der Geschichte der Dakar und holte sich den Rally2-Titel. Seine Leistung, die dem bahnbrechenden Erbe der indischen Motorsport-Ikone CS Santosh folgt, unterstreicht Noahs wachsende Bedeutung auf der globalen Bühne.
Die Strecke in Saudi-Arabien führt 2025 über 7.759 Kilometer und 12 Wertungsprüfungen, wobei die 47. Ausgabe am 3. Januar in Bisha beginnt und am 17. Januar in Shubaytah endet.
Hier sind die 10 wichtigsten Schritte von Sanz und Noah zum Erfolg bei der Rallye Dakar
1. Vorbereitung ist der Schlüssel
Noah erklärt, dass seine Fitness eine entscheidende Komponente ist: „Letztes Jahr habe ich daran gearbeitet, etwas mehr Gewicht zuzulegen, um mich besser an die Federung des Motorrads anzupassen, aber nachdem wir die Federung während der Rallye du Maroc herausgefunden haben, bin ich nicht mehr so besorgt über eine Gewichtszunahme. Ich war dieses Jahr mehrmals im Red Bull Athlete Performance Center, was mir wirklich geholfen hat.“
2. Ausdauer vor Schnelligkeit
Zwölf Etappen, die bis zu sechs Stunden am Stück dauern können, erfordern eine positive Einstellung, die sich auf die Ausdauer konzentriert. Sanz: „Die Dakar ist ein Rennen, daher ist es etwas seltsam, dass der Sieger manchmal eine Etappe nicht gewinnen kann. Man muss schnell sein, aber man muss auch clever sein. Es ist ein so kompliziertes Rennen, aber ich denke, das macht es so besonders.“
3. Rhythmus ist alles
Bei so vielen anderen Fahrzeugen, die um einen herum über das stets schwierige Terrain rasen, ist es wichtig, sich zu konzentrieren und seinen eigenen Rhythmus zu finden. Noah: „Ich bin ein wirklich langsamer Starter. Ich brauche etwa drei Tage, um mich auf dem Motorrad wohl zu fühlen und eine gute Leistung zu bringen. Bei der Rallye du Maroc dieses Jahr war ich zum Beispiel nach dem ersten Tag völlig erschöpft. Aber am zweiten Tag fühlte ich mich besser und am dritten Tag hatte ich das Gefühl, dass ich so viele Tage wie nötig durchhalten könnte, ohne müde zu werden.“
4. Respektiere die Wüste
Unterschätze niemals die Wüste - vor allem nicht für Anfänger -, denn das ist das Rückgrat von Sanz' Erfolg. Sanz: „Mein Rat ist, nie über das Limit zu gehen. Rookies kommen super motiviert an, aber sie müssen daran denken, die Wüste zu respektieren. Sei vorsichtig, und wenn man sich an einem Tag sehr langsam fühlt, dann entspannt man sich einfach und weiß, dass der morgige Tag besser sein wird.“
5. Ablenkungen minimieren
Für viele Rennfahrer ist es wichtig, eine Blase um sich herum zu schaffen, um so viel wie möglich aus dem Rennen herauszuholen. Noah: „Ich schaue während des Rennens nicht nach den Ergebnissen. Diese Entscheidung habe ich zusammen mit meinem Mentaltrainer getroffen, und wir waren uns einig, dass dies die beste Lösung für mich ist. Ich nutze auch keine sozialen Medien während des Rennens. Das macht jemand anderes für mich.“
6. Erfahrung kategorieübergreifend nutzen
Ein Wechsel der Kategorie kann einen oft auf die nächste Dakar-Stufe bringen. Sanz: „Ich bin 11 Mal mit dem Motorrad gefahren, also habe ich viel Erfahrung in den Dünen gesammelt und man lernt das Rennen wirklich zu verstehen. Meiner Erfahrung nach kann man viele der Strategien, die auf dem Motorrad funktionieren, auf die Autos bei der Dakar übertragen.“
7. Präsent bleiben
Bei jeder Etappe voller harter Kilometer kann man sich leicht ablenken lassen. Noah: „Mein Fokus ist einfach: einen Kilometer nach dem anderen fahren. Einfach so gut fahren, wie ich kann. Ob ich nun 30., 10. oder sonst wo lande, ich muss es akzeptieren. Das ist mein Mantra: im Jetzt fahren. Lass dich nicht davon beeinflussen, was passieren wird oder was bereits passiert ist.“
8) Auch Positivität ist wichtig.
Sanz: „Auch wenn du einen schwierigen Start hast und dich hinten wiederfindest, musst du positiv bleiben. Warte auf deinen Moment. In diesem Rennen passieren so viele Dinge, und man muss sicherstellen, dass man keine großen Fehler macht. Man wird schlechte Phasen haben, aber man muss weitermachen.“
9. Das Alter ist nur eine Zahl
Auch das Alter ist kein Hindernis, denn die Geschichte der Dakar ist voll von älteren Siegern, sogar bis in die Sechziger hinein. Sanz: „Erfahrung ist wichtig. Es freut mich, dass Carlos Sainz immer noch gewinnt, denn das bedeutet, dass ich noch Zeit habe! Ich kenne Carlos und weiß, wie viel er trainiert, um für die Rennen in Form zu bleiben. Es steckt so viel harte Arbeit hinter den Kulissen.
10. Genieße jeden Moment
Genieße vor allem jeden noch so anstrengenden Tag. Noah: „Der erste Platz bei der Rallye 2 war nie Teil des Plans. Der Sieg ist natürlich eine große Leistung, aber das Schönste war, auf dem Dakar-Podium zu stehen und die Trophäe in Empfang zu nehmen. Das war ein unglaubliches Gefühl.“
MR/Redaktion