Repsol Honda Team-Pilot Casey Stoner, der das Rennen gewann, wählte die weiche Option des Hinterreifens, während Yamaha Factory Racing-Pilot Jorge Lorenzo, der den zweiten Platz belegte, sich vorher für die härtere Option des Hinterreifens entschied. Sechs der 21 Fahrer in der Startaufstellung wählten die härtere Mischung für den Hinterreifen und achtzehn Fahrer entschlossen sich im Rennen für den härteren Vorderreifen.
Bei den langen Läufen im freien Training und im Qualifying war klar, dass der weiche sowie der harte Hinterreifen praktikabel für das Rennen waren, aber es kam auch darauf an, welcher Hinterreifen mit dem Motorrad-Setup und dem Fahrstil eines jeden einzelnen Fahrers besser harmonierte. Im Allgemeinen bieten härtere Gummimischungen bessere Haltbarkeit, aber mit richtigem Setup und der richtigen Rennstrategie, bot die weichere Option über die Renndistanz in Laguna Seca ebenfalls konstanten Grip. Das Rennen wurde auf dem weichen Hinterreifen gewonnen und die schnellste Rennrunde wurde mit einem harten Hinterreifen gefahren. Somit waren die bestimmenden Faktoren für die Auswahl des Reifens, das bessere Gefühl und welche Grip-Eigenschaften der Fahrer über die Dauer des Rennens bevorzugte. Außerdem warteten viele Teams ab, wie sich die Streckentemperatur vor dem Rennen entwickelte, bevor eine endgültige Entscheidung bezüglich des Hinterreifens getroffen wurde, obwohl die Bedingungen fast ähnlich waren wie am Freitag und Samstag in den Nachmittags-Trainingssitzungen. Wir können aus den Ergebnissen schließen, dass bei den Rennbedingungen beide Mischungen gut funktionierten, obwohl es schwer zu sagen ist, welche die bessere Wahl war.
Die wechselnden Wetterbedingungen in Laguna Seca machen die Dinge für Teams und Fahrer schwieriger, auch wenn die Fahrer uns in diesem Jahr rückmeldeten, dass das Gefühl mit den Reifen selbst in den Morgen-Sessions sehr gut war. Ich glaube, dass die verbesserte Aufwärmleistung der 2012-Spezifikation den Fahrern ermöglicht, schnell den optimalsten Bereich in Laguna Seca zu erreichen, besonders bei kühleren Bedingungen am Morgen und es war besonders wichtig für die erhöhte Leistungskraft der 1000ccm-Maschinen auf der technisch anspruchsvollen Strecke.
Laguna Seca ist eine Strecke mit vielen Richtungswechseln und Höhenunterschieden, wo die Vorderradaufhängung in sehr kurzen Abständen mal belastet und mal entlastet wird. Die Front-End-Stabilität ist folglich bei den Fahrern auf dieser Strecke immer gefragt und die harte Reifenmischung ist in dieser Hinsicht besser. Und weil die harte Option den Fahrern noch genügend Kantengrip bei den Anforderungen dieser Strecke bietet, war dies der bevorzugte Vorderreifen für alle Sitzungen und das Rennen. Einige wenige Fahrer jedoch favorisierten das Gefühl mit dem weichen Vorderreifen, sodass sie beschlossen, diesen für das Rennen zu verwenden.