Die 10-Minuten-Strafe hat ihn auf den 15. Platz zurückgeworfen, aber das kümmert ihn wenig. Originalton: "Mi hanno penalizzato? Non me ne frega un c***o!" Was so ziemlich dem Kommentar oben hinkommt. Und auch Marc Marquez zog seinen Hut vor ihm.
Als er sich entschied, an der Dakar teilzunehmen - seine erste internationale Rallye - dachte man, es sei eine Art Goodwill seitens der Österreicher von KTM, die ihn gerade aus dem Tech3-Team in der MotoGP entlassen hatten. Vielleicht dachte er das auch.
In den letzten vier Tagen hat der große Mann aus Terni der Welt die Schönheit des Motorsports erklärt: Im Dezember brach er sich im Training das Sprungbein; er wäre wegen eines positiven Covid-Tests fast nicht zum Rennen angetreten; er fuhr, bis sein Motorrad nicht mehr funktionierte, während er unter den ersten Fünf kämpfte, und er entdeckte mitten in der Wüste, dass er seine Dokumente, sein Telefon und sein Geld verloren hatte, während ein Hubschrauber seine KTM 450 abtransportierte. Dann der Regen in der Nacht, in der Kälte in dem Quechua-Zelt, in dem er schlief wie die Dakar-Fahrer.
Über ihn wird gesagt, dass er ausgewählt wurde, weil die Leute die MotoGP mit ihren gestriegelten Piloten sehen, aber nicht die Dakar der echten Männer. Jemand im Biwak muss eine Zeile aus einem amerikanischen Blockbuster zitiert haben, ein "Willkommen in der Hölle", wie der Sergeant mit der Zigarre im Mund zu den letzten Rekruten in Vietnam sagen würde.