Ganz hat es für den Gesamtsieg am Ende dann zwar nicht gereicht, Rang zwei in diesem hochkarätig besetzten Starterfeld darf aber getrost als absolut sensationelles Ergebnis bezeichnet werden.
Robert Theuretzbachers Weg aufs Podium begann am 28.Dezember mit der technischen Abnahme und dem offiziellen Start im französischen Saint Cyprien. Die erste Wertungsetappe führte am 30.Dezember von Nador nach Errachida in Marokko. Robert tauchte in sein Abenteuer mit der Startnummer 102 ein und holte auf den ersten zwei Etappen den vierten Platz. Mit dem Gashebel ging er zunächst noch vorsichtig um: Ich wollte nicht übertreiben, mich langsam wieder an die Gegebenheiten gewöhnen. In der dritten Etappe kostete ihm ein Navigationsfehler wertvolle Zeit: Wenn ich so weiter mache dann wird das nix mehr meinte Robert Selbstkritisch.
Sein Rückstand auf den Führenden betrug zu diesem Zeitpunkt gute zwei Stunden das Polster auf den Drittplatzierten nahm sich mit knapp anderthalb Stunden gleichzeitig aber ebenfalls recht bequem aus.
Dem ersten Etappensieg folgten im weiteren Verlauf der Rally noch zweit weitere. Was in der Sammlung des Motorrad-Abenteurers aber noch fehlte, war ein Start-Ziel-Sieg. Und den wollte er in der letzten Etappe holen, die noch an der Gesamtwertung was hätte ändern können. Ein Platz am Podium war zu diesem Zeitpunkt realistisch erzählt Robert. Alles was ich tun musste, war einfach sicher durchfahren.
Aber ein wilder Hund wäre kein wilder Hund, wenn er angesichts der Aussicht auf den eben noch fehlenden Start-Ziel-Sieg mit angezogener Handbremse fahren würde. Der Österreicher gab also alles und lag bis zum Dünenfeld in Führung. Am Ende der 30 km langen Sandpassage tauchten plötzlich vor ihm zwei Motorradspuren auf. Ich dachte mir: Heute nicht. Nicht mit mir!"
Nach einer gewaltigen Aufholjagd schloss er auf seinen Konkurrenten auf und hatte den erhofften Durchmarsch vor Augen. Doch jetzt war sie da, was man in diesem Moment am wenigsten braucht, eine Stufe mit ca. 70 cm, es folgte ein Abflug. Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, fuhr ich einem Motorradfahrer in Ziel hinterher. Ich wusste nicht mehr so richtig was Sache war. Hatte ich meinen zweiten Platz verschenkt ? Beim Gedanken daran wurden meine Augen feucht. Die Entwarnung folgte wenig später.