Unsere erste Offroadtour führte uns in das kroatische Hinterland, die grobe Route hatte ich anhand eines Artikels in der Zeitschrift Motorrad Abenteuer von 5/15 geplant. Ich hatte keine Ahnung wieviel Schotteranteil die Strecke hergab, aber die Bilder sahen sehr vielversprechend aus.
Start war am Samstag, leider regnete es die ganze Nacht und auch der Morgen sah nicht besser aus. Da wir Angst um unsere empfindlichen Popöchen hatten, verschoben wir den Start von 8:00 auf …….später (wenns nichtmehr regnet). Zu Mittag waren urplötzlich die ersten Sonnenstrahlen zu sehen und ich warf mich voll Vorfreude in die Kluft, startete die DschiEs und ……drehte nach 5 Minuten wieder ab, der Regen war zurück.
Panik machte sich breit, waren wir verloren, würde der Start in einem Desaster enden und mein, mit Mühe und Not erkämpfter Urlaub ungenutzt im Regen dahinweichen (Ich bin Selbstständig…..also meine Frau ist mein Chef).
Aber nein, der Wettergott Seppl (nennen wir ihn mal so) hatte Mitleid mit uns. Die Beregnung wurde eingestellt, die Wolken aufgelockert und die Sonne erhielt eine kleine Amphetaminspritze sodass sie doch noch ihre Strahlen zur Erde schicken konnten.
Also es ging los, Treffpunkt an der Tanke, weiter über die Kalte Kuchl, Höllental usw. Richtung Soboth, wieder hinunter ins Tal und in Lavamünd ein Zimmer gesucht und gefunden.
Am nächsten Tag über den Seebergsattel nach Slowenien und bei Prezid nach Kroatien, der Kopa folgend bei Cabar wieder nach Slowenien und auf Höhe Brod wieder nach Kroatien……
Auf der Suche nach einem Zimmer sind wir 20 Minuten in Delnice herumgeeiert, das ist für dieses kleine Kaff ganz schön lange.
Schließlich sind wir aber dochnoch fündig geworden….
Der dritte Tag begann, wiedererwarten …….mit Regen. Georg hatte noch Nachwehen vom Pelinkovac und schlief. Wolfgang und mir war langweilig, aaaaber wir hatten WLAN, 2 Android Smartphones und den festen Willen sie zu benutzen. So entstand: Das Fahrwegenenlied.
Aufgrund unserer Darbietung war Seppl (The Wettergott, siehe oben) zu Tränen gerührt und es regnete noch stärker. Gegen Mittag war`s jedoch vorbei mit dem rumgehäule und wir konnten doch noch Richtung Schotter starten. Voller Tatendrang ging es dahin auf der Suche nach dem Zeug……Wie sagte schon Cuba Gooding JR. in Jerry Maguire – Spiel des Lebens…….Führ mich zum Schotter
In Ogulin hatten wir ein echt tolles Hotel gefunden. Das Zimmer war mit 2 Toiletten, 2 Duschen und einer Sauna ausgestattet und kostete inkl. Frühstück für 3 Personen 140€.
An Tag 4 ging es von Ogulin Richtung Plitvicer Seen. Vor den Seen konnten wir auch schon den ersten Schotterweg dieses Tages in Anspruch nehmen. Es waren ca. 10km durch den Wald. Etwas mulmig war uns schon, da recht und links des Weges jede Menge Minen-Warnschilder standen. Also, wer Pippi musste durfte den Weg nicht verlassen. Wir haben überlebt. In der Nähe der Plitvicer Seen wurde zu Mittag gegessen und dann ging`s weiter Richtung Sveti Rok, also an die Nordseite des Mali Alan.
Nachdem meine Socken wieder halbwegs trocken waren, ging`s weiter auf den Mali Alan. Wir waren uns zuerst nicht sicher wo wir nach Sveti Rok abbiegen mussten, aber wir hatten Glück und nahmen den richtigen weg. Die Aussicht am Berg war phantastisch, unten angekommen ging es nach Pag, wo wir uns wieder ein schönes Hotel suchten, man merkt gleich das wir auf einer Touristeninsel waren. Die nette Dame wollte €200 für ein Dreibettzimmer von uns. Georg übernahm die Verhandlungen und so nächtigten wir um €150, auch genug, aber wir waren müde und wollten nur duschen und essen…..
Tag 5, gut gefrühstückt, rauf auf die Bikes und ab zur Fähre. Fährwegen wie wir sind (harhar) haben wir uns wieder auf`s Festland begeben und sind wieder rauf auf die Berge auf der Suche nach brauchbarem Straßenbelag. Wir wurden fündig….. nach ca. 40 min. schottern (wurde auf dem Video gekürzt, sonst noch langweiliger) ging es wieder runter zur Küste, in den Bergen war es very kalt. Durch die Hafenstadt Rijeka, kann man sehen muss man aber nicht, weiter über kleine Gassen und wunderschöne, enge, ruhige Waldstraßen nach Slowenien. Ich hatte vorab mit Feunden telefoniert und sie haben uns in die Marina von Portoroz zum Abendessen eingeladen. Es gab Würstel, Käse, Oliven, Schnaps, Bier und Cola…. An Tag 6 knatterten wir über die Autobahn runter nach Istrien, genauer gesagt an das CAP KAMENJAK. Wir wollten endlich mal Sonne tanken, außerdem war ich noch nie mit dem Bike am Meer, das sollte sich heute ändern. Nach gut 100km Autobahnheizerei erreichten wir Prementura und fanden nach einiger Zeit doch noch ein Zimmer. In der Nebensaison ist da nixnixnix los. Rein ins Appartment (€60/Nacht) Gepäck runter von den Maschinen und bereit machen für`s wassern……. Ich war erst im Juli erstmals mit meiner Frau und den Kindern in Kroatien campen. Als wir nach Kamenjak fuhren und ich mit meinem Pickup über die Sandstraße ruckelte, sagte ich zu meiner Frau:“ Da würd ich gern mal mit dem Moped runterkommen“….tadaaaaa da sind wir…..
Weiter gehts mit Tag 7. Zurück nach Slowenien, besser gesagt nach Kopa , zu KTM. Da die Batterie der 1190R schon seit einigen Tagen Probleme machte, entschloss sich Wolfgang sie tauschen zu lassen. Weiter ging es in Richtung SGKS (aka. SlowenischeGrenzKammStraße) Socatal und mit den Big Enduros auf den Mali Homec, leider ist nur noch die Nordrampe legal befahrbar. Auf unserem Weg zur Spitze wurden wiir leider von einem versperrten Weidetor zur Umkehr gezwungen. Die schmale, teilweise Asphaltierte Straße ist auch für Reiseenduros kein Problem (wenn wir da rauf kommen kann das jeder), der kurze Abschnitt nach dem 2. Weiderost ist allerdings etwas „Interessanter“….. Tag 8 startete früh morgens in Bovec.
Wir folgten der Straße Richtung Predil Pass, den wir schon bei der SISA Tour 2015 gefahren sind, da allerdings von Italien kommend. Direkt auf dem Passo Predil geht es mit dem Motorrad rauf zum Mangart, dem Vierthöchsten Gipfel der Julischen Alpen, die Aussicht……. Tag 8 ging aber noch weiter. Hinüber nach Kärnten und hinauf auf die Nockalmstraße, eine der schönsten Panoramastraßen Österreichs (wie ich finde). Weiter über die Turracher Höhe, den Sölkpass, Gesäuse, Wildalpen…..
Nach 12 Stunden erreichten wir um 20:30 unsere Heimat und waren froh wieder im eigenen Bett zu schlafen.
Vielen Dank an Georg und Wolfgang für die coole Tour, das chillige fahren und die netten Gespräche. Es wurde jeden Tag gelacht und Motorrad gefahren….so stell ich mir eine gelungene Tour vor.
CU 2017…….oben bleiben.
www.diefahrwegenen.at