IDM bot am Lausitzring wieder tollen Sport

Mit ihren Favoritenstellungen gerecht gewordenen Siegern, aber auch mit dem einen oder anderen Favoritenschreck auf der obersten Stufe des Podests hatte der diesjährige Lauf zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft, kurz IDM, auf dem Lausitzring wieder alles zu bieten, was das Herz eines jeden Motorsportfans höher schlagen lässt.

 Nachdem am Samstag bereits die ersten Rennen des üppigen Programms ausgetragen wurden und sich der aus der WM gekommene Gaststarter Jan-Ole Jähnig aus dem thüringischen Lehndorf in der Klasse Supersport 300 sowie die bei den Sidecars als Tabellenleader angereisten Niederländer Bennie Streuer/Gerard Daalhuizen die ersten Siege sicherten, standen am traditionellen Renn-Sonntag acht weitere Rennen auf dem Programm.

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Lauf zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft,

Beim ersten Lauf der Top-Klasse, der Superbike 1000, ging der Tabellenleader und Trainingsschnellste, der Ukrainer Ilya Mikhalchik, schnell in Führung, doch gegen Rennmitte schlossen die dahinter um Platz zwei kämpfenden Bastien Mackels aus Belgien und der Schleizer Julian Puffe auf und passierten Mikhalchik schließlich. Aus diesem Duell ging Bastien Mackels als Sieger hervor und ließ sich entsprechend feiern. Ilya Mikhalchik erklärte hingegen anschließend mit versteinerter Miene, dass seine Reifenwahl wohl die falsche war und er deshalb das hohe Tempo nicht durchgängig halten konnte.

Im zweiten Rennen am Nachmittag hatte Mikhalchik dann aber erstens offensichtlich die genau richtigen Reifen untergeschnallt und zweitens alles unter Kontrolle. Nach 16 Rennrunden passierte er schließlich knapp fünf Sekunden vor Bastien Mackels und deren knapp acht vor seinem Teamkollegen Julian Puffe den Zielstrich. Nach seinem siebenten von zehn möglichen Saisonsiegen bleibt er klarer Favorit auf den IDM-Titel 2018.

 Ähnlich erging es dem Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein in der Klasse Supersport 600. Im ersten Lauf musste er sich noch knapp (0,264 Sek.) Marc Buchner aus Königswinter beugen, verwies aber gleich nach dem Rennen darauf, dass er schließlich um die Meisterschaft fährt und deshalb nicht mit der Brechstange agiert hatte.

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Mikhalchik

Im zweiten Lauf stürzte Marc Buchner, erneut in Führung liegend, sodass der Tabellenleader anschließend relativ leichtes Spiel hatte und mit seinem fünften von acht möglichen Siegen dem möglichen Meistertitel ein ganzes Stück näher kam. Gegenwehr leistete der in diesem Jahr von der IDM in die Supersport-WM aufgestiegene Christian Stange aus Heidenau, doch am Ende musste der „Gaststarter“ mit seiner Kawasaki dem Yamaha-Piloten aus dem im nahen Bischofswerda beheimateten Freudenberg World SSP Team den Vortritt lassen. Dritter wurde der Münchner Dennis Lippert.

In der Klasse Supersport 300 fuhr der Sieger des Vortages, Jan-Ole Jähnig, bereits wieder dem Sieg entgegen, doch in der vierten Runde schied er per Sturz aus. Das neue Führungsduo bildeten der Pöhlaer Toni Erhard und der Niederländer Victor Steeman. Am Ende behielt der Sachse mit 0,011 Sek. die Oberhand über den Meisterschaftsführenden, sodass er in der Meisterschaft, wie schon am Samstag, einiges an Boden gut machen konnte und sich nun bis auf vier Punkte an den „Noch-Leader“ heran gekämpft hat.

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Marc Buchner

 Bei den Sidecars waren der Ex-Weltmeister und Ex-IDM-Champion Bennie Streuer und sein Beifahrer Gerard Daalhuizen erneut nicht zu bezwingen. Zwar führten anfangs Josef Sattler/Uwe Neubert, doch noch vor Halbzeit des Rennens hatten die Niederländer das bayrisch-sächsisches Duo gestellt und schließlich passiert. Aus der geplanten Aufholjagd in Sachen Meisterschaft wurde so nichts. Ganz im Gegenteil, denn nun liegt man satte 30 statt 16 Zähler in der Tabelle zurück. André Kretzer/Björn Bosch aus Wilsbach bzw. Krefeld wurden Dritte.

 Am Ende einer vom sportlichen Ausrichter ADAC Berlin-Brandenburg e. V. reibungslos durchgeführten Veranstaltung, zog auch der Abteilungsleiter der Sportabteilung, Horst Seidel, ein positives Fazit. Er sagte: „Dass wir eine Veranstaltung organisieren und ohne größere Probleme über die Bühne bringen können, haben wir schon mehrfach bewiesen. Dazu kommt, dass wir in fast allen Bereichen ein eingespieltes Team sind, auf das ich mich verlassen kann. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei allen zu bedanken, die zum neuerlichen Gelingen beigetragen haben.“

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Bennie Streuer

Bleibt zu hoffen, dass auch zukünftig am Lausitzring Rennveranstaltungen stattfinden, denn der neue Eigentümer DEKRA sieht, als wirtschaftlich arbeitendes Unternehmen, Motorsport nicht als sein Kerngeschäft. Es wäre schade für den deutschen Motorsport insgesamt, wenn ausgerechnet mit dem Erreichen Volljährigkeit der 2000 eingeweihten Motorsportstätte, die jüngste von ohnehin nur vier permanenten deutschen Rennstrecken, als eben solche nicht mehr zur Verfügung stünde.

 Weitere Informationen gibt es unter www.idm.de sowie www.motorsport-bbr.de.

 

Publikation:
Thorsten Horn
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Redaktionsbüro „Top Speed“