Nach fünf kraftraubenden Tagen in den rumänischen Karparten, in denen eine gute Navigation einer der Schlüssel zum Erfolg war, sahen sich die Fahrer kurz vor dem Ziel mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert, denn es galt einen Steilhang aus weichem Sand, von den Veranstaltern ironischerweise „Highway to Heaven“ genannt, und eine Reihe von Hindernissen zu bewältigen, bevor sie das Ziel unter dem Red Bull Bogen erreichten.
Während Jonny Walker in einem Schlammloch steckenblieb, überquerte Jarvis als erster die Ziellinie und sicherte sich den Tagessieg. Trotz der Schwierigkeiten erreichte Walker das Ziel und sicherte sich den Gesamtsieg mit einem Vorsprung von rund zwei Minuten. Nachdem Walker mit seiner KTM 300 EXC den Prolog in den Straßen von Sibiu gewonnen hatte, ging der Sieg an Tag 1 des Offroad-Events an Jarvis vor Walkers Teamkollegen Andreas Lettenbichler, der am dritten Tag den Tagessieg feiern konnte. Mit einem Rückstand von sechs Minuten ging Walker in den zweiten Wettbewerbstag, holte aber auch dank seines Navigationstalents stetig auf und sicherte sich am letzten Wettkampftag den Gesamtsieg vor Jarvis. Die KTM Fahrer Paul Bolton, Wade Young und Werksfahrer Lettenbichler beendeten das Rennen auf den Plätzen 4, 5 und 6.
Walker: „Die Red Bull Romaniacs zum zweiten Mal zu gewinnen ist ein großartiges Gefühl. Das war wahrscheinlich das härteste Rennen, das ich hier je gefahren bin. Wenn man mit der Nummer 1 startet, steht man als Titelverteidiger immer etwas unter Druck. Ich bin selbstbewusst ins Rennen gegangen, aber das Niveau des Fahrerfelds ist im Vergleich zum letzten Jahr nochmal deutlich gestiegen. Es ist verrückt, wie viele schnelle Fahrer am Start sind. Jeden Tag musste ich mein Bestes geben und jeder noch so kleine Fehler kostet Zeit. Mit einem Vorsprung von nur drei Minuten konnte ich es nicht langsam angehen lassen. Ich habe alles gegeben und obwohl ich kurz vor dem Ziel Zeit verloren habe, konnte ich gewinnen. Es ist unglaublich!“
Lettenbichler: „Die Red Bull Romaniacs stecken immer voller Überraschungen. Ich bin die ganze Woche stark gefahren und hatte den Speed, um aufs Podium zu kommen – vielleicht sogar mehr – aber der Navigationsfehler an Tag 2 hat meine Chancen ruiniert. Aber wie gesagt, ich bin zufrieden mit meiner Leistung und der Sieg am dritten Tag war ein Highlight!“
Mit der mittlerweile zwölften Ausgabe haben sich die Red Bull Romaniacs zu einem der beliebtesten Hard-Enduro-Events im Kalender entwickelt und ziehen in der Gold-, Silber-, Bronze- und Iron-Klasse Fahrer aus der ganzen Welt an.
Endergebnis Red Bull Romaniacs 2015 – Gold Class
1. Jonny Walker (GBR), KTM, 23:49.42 h 2. Graham Jarvis (GBR), Husqvarna, +2.10 min 3. Alfredo Gomez (ESP), Husqvarna, +58.20 4. Paul Bolton (GBR), KTM, +1:10.28 h 5. Wade Young (RSA), KTM, +1:20.58 Weitere KTM 6. Andreas Lettenbichler (GER), KTM, +1:55.08 7. Philipp Scholz (GER), KTM, +2:34.55 9. Lars Enöckl (AUT), KTM, +2:49.56