Seit dem Saisonstart der Österreichischen Motocross-Staatsmeisterschaft in Paldau (Steiermark) am Ostermontag erleben die Fans hochwertige und vor allem sehr spannende Motorsporttage. Neben erfreulichen Starterzahlen und perfekt organisierten Veranstaltungen sind es vor allem auch die Fahrer, die für die Attraktivität der Rennen sorgen und damit die Zuschauer begeistern. Selten war eine Motocross-Staatsmeisterschaft bis zum Finale so spannend wie heuer. In allen Klassen (Jugend, Junioren, MX 2 und MX OPEN) wird der Staatsmeistertitel 2022 erst beim letzten Rennen in Kirchschlag in der Buckligen Welt (NÖ) vergeben. Heuer gab es bereits für einige Fahrer großartige internationale Erfolge zu feiern: KTM-Pilot Michael Sandner vom HSV Ried konnte mit Rang 3 in der EMX OPEN Jahreswertung 2022 aufzeigen; die Rookies Ricardo Bauer (Team MX Strecke Schönberg-Lachtal) und Moritz Ernecker (HSV Ried) zeigten bei der 65ccm-Weltmeisterschaft auf: Ricardo wurde nach seinem EM-Titel auch Vize-Weltmeister und Moritz gewann bei der WM die Bronzemedaille (beide Fahrer in der 65ccm Klasse). Beachtliche Resultate unter anderem beim ADAC MX Junior 125 Cup schaffte heuer auch Maximilian Ernecker vom HSV Ried.
Nach den ÖM-Veranstaltungen in Paldau (Steiermark), Sittendorf (NÖ), Imbach (NÖ), Weyer (OÖ), Seitenstetten (NÖ) und Oberdorf (Burgenland) könnte in der 85ccm-Staatsmeisterschaft der "Titelkampf" nicht spannender sein: Erstmals kommt der 15-jährige Hartberger Elias Steiner (Husqvarna), der heuer für das Team Zweirad Damianik an den Start geht, als Führender zu einem Motocross-Jugend-ÖM-Finale. Der Vereinsfahrer vom MCV Oberdorf führt mit 238 Punkte vor seinem Vereinskollegen und Team Auner Fahrer Manuel Lackner. Der 12-jährige KTM-Pilot aus Oberdorf hat vor dem Finale 224 Punkte und kommt damit mit 14 Punkten Rückstand nach Kirchschlag. Auch der drittplatzierte Elias Ehrenhöfer kann mit aktuell 214 Punkten noch Meister werden, der 15-jährige Hornsteiner hat 24 Punkte auf den Spitzenreiter Rückstand und einen Vorsprung auf den viertplatzierten Salzburger Marc Michel von 18 Punkten. Auf Rang 5 liegt aktuell Aron Katona, der ungarische Top-Nachwuchsfahrer wird beim Finale in Kirchschlag am Startgatter stehen, jedoch hat der 65ccm-Weltmeister des Jahres 2021 kaum noch Chancen, da er wegen fehlender ÖM-Rennen einen Punkterückstand von 47 Zählern auf die Spitze hat. Auf Rang 6 liegt mit Rafael Hargassner der OÖ-Landesmeister, der Gallneukirchner hat jedoch aufgrund seines Punkterückstands keine Chance mehr auf den Jugend-ÖM-Titel.
Marvin Salzer aus Oberösterreich und Michael Lackner aus dem Burgenland sind noch im Titelrennen, Salzer kommt als Leader mit 29 Punkten Vorsprung nach Kirchschlag
2022 wird es einen neuen Junioren-Staatsmeister geben, da der amtierende Champion Simon Breitfuss heuer in der MX 2 ÖM startet. Der Oberösterreicher Marvin Salzer vom MSC Kronast / Team Husqvarna Hinterndorfer hat nach 12 Rennen 282 Punkte, konnte heuer 6 Mal gewinnen und ist damit auch Favorit bei den Finalläufen. Mit seinem Doppelsieg auf der Heimstrecke in Oberdorf konnte Michael Lackner (Team Auner / MCV Oberdorf) zwar eindrucksvoll zeigen, dass er aus eigner Kraft gewinnen kann, will der KTM Pilot noch Meister werden, so benötigt er nicht nur 2 Laufsiege, sondern es müssten aufgrund seines Punkterückstandes noch weitere Fahrer zwischen ihm und Salzer fahren. Auch um Platz 3 könnte es noch ein spannendes Duell geben: Jürgen Lehner vom MSC Kronast gegen Benedikt Leitner vom Team Agena Racing KS-
Performance liegen 26 Punkte auseinander. Auf Platz 5, 6 und 7 folgen dann: Luca Hölzl, Manuel Aufner und Oliver Schmidt.
Mit 6 Laufsiegen und mehreren Podiumsrängen kommt der 23-jährige Schruf Racing Team Fahrer Roland Edelbacher zum Finale. Der 3-fache MX 2 Staatsmeister aus Schwechatbach hat aktuell 280 Punkte und wird in Kirchschlag mit dem "Red Plate" starten. Nur 3 Punkte hinter Roland Edelbacher liegt in der MX 2 ÖM Wertung der Tiroler Florian Hellrigl vom Team KTM Zauner Racing, der heuer insgesamt 5 Rennläufe gewinnen konnte und zuletzt in Oberdorf mit einem Doppelsieg aufzeigte. Rang 3 in der Zwischenwertung hält der MSC Seitenstetten Pilot Florian Dieminger auf GasGas, der 18-Jährige hat 195 Punkte und kann in Kirchschlag erstmals in seiner Karriere Bronze in der Jahreswertung der MX 2 ÖM Klasse schaffen. Auf Platz 4 in der MX ÖM sind vor dem Finale punktegleich Simon Breitfuss vom Schruf Racing Team und Christoph Zeintl vom HSV Ried. Auf Platz 6 und 7 liegen Alexander Pölzleithner vom Motorradclub Wolkersdorf und Andreas Schmidinger vom Team Honda Schmidinger/MSV Weyer.
Michael Kratzer vom Dimoco Europe Racing Team hat vor dem Finale 19 Punkte Vorsprung, Rang 2 hat KTM Zauner Pilot Markus Rammel inne
Michael Kratzer hat für die Finalrennen in Kirchschlag ein gutes Punkteguthaben. Der amtierende Staatsmeister der MX OPEN ÖM Klasse bringt genau 19 Punkte Vorsprung in die Bucklige Welt mit und Kirchschlag ist dazu fast ein Heimrennen für den Rosenberger-Honda-Piloten. Erster Herausforderer wird Markus Rammel sein, der KTM Zauner Pilot konnte heuer eine sehr gute Rennsaison zeigen und natürlich ist der Niederösterreicher vor allem nach dieser Saisonbilanz (Aktuell Rang 2 in der Meisterschaft) hochmotiviert. Auf Rang 3 in der MX OPEN ÖM liegt Johannes Klein, der 26-jährige KTM Fahrer, der heuer für den MCC Behamberg startet, wird allerdings auf Grund seines Punkterückstandes von 43 Zählern auf Michael Kratzer nur eine minimale Chance auf den Titel haben. Der Staatsmeister von 2020 konnte heuer aber in der Meisterschaft den mehrfachen MX 2 und MX OPEN Champion Lukas Neurauter (KTM) hinter sich halten, denn der Tiroler ist 4.ter in der
Gesamtwertung. Auf Platz 5 liegt Michael Sandner vom HSV Ried, der leider wegen eines Sturzes in Oberdorf nicht punkten konnte. Auf den Plätzen 6 und 7 in der MX OPEN ÖM Klasse sind: Manuel Bermanschläger vom HSV Ried und der tschechische Crosser Rudi Plch (beide Husqvarna).
In Kirchschlag werden die Spitzenfahrer der Meisterschaft, aber auch die vielen Amateure nochmals am Gasgriff ihrer Rennmaschinen drehen, in jeder Klasse ist der "Titelkampf" noch völlig offen, dazu geht es auch um die Vize-Meistertitel und um die wichtigen Top-Platzierungen in den Jahreswertungen. Jeder Fahrer will natürlich gerade beim letzten Meisterschaftsrennen des Jahres bestens abschneiden und somit sind spannende Finalläufe am 2. Oktober beim MSC Kirchschlag garantiert.
Text: Motocross ÖM-Streckensprecher Thomas Katzensteiner