Die aktuell sehr regnerische Großwetterlage hat auch am ,Red Bull Ring in Spielberg ihre typischen Spuren hinterlassen: tiefer Boden, teils sehr rutschige Passagen und jede Menge Schlamm haben den siebenten Bewerb der diesjährigen Enduro-Staatsmeisterschaft extrem schwierig und kräfteraubend gemacht. Vor dem Start habe ich mir bei diesen Bedingungen überhaupt kein großartiges Ergebnis erwartet. Es war wirklich sehr schwierig, sagt Florian Salbrechter, der sich im Ziel dann aber als Sieger feiern lassen konnte:
Ich bin einfach mein Ding gefahren und habe gar nicht so sehr auf die Platzierung geschaut. Doch je länger das Rennen dauerte desto besser bin ich mit diesen Bedingungen zurechtgekommen.Der Kärntner Sherco-Pilot hat damit seinen ersten ÖM-Laufsieg geschafft: Das ist unglaublich! Ich hatte in diesem Jahr immer wieder Probleme. Ich bin nie so richtig ins Fahren gekommen. Jetzt hat es endlich geklappt und alles hat zusammen gepasst. Der Weg zu Salbrechters erstem Sieg wurde nach knapp einer Stunde Rennzeit frei.
Denn etwa zur Halbzeit dieses ,Enduro Trophy Laufs musste der bis dahin Führende Lars Enöckl aufgeben. Der KTM-Fahrer hatte sich bereits einen großen Vorsprung erarbeitet, als er im tiefen Boden einen Stein touchiert haben dürfte:
Plötzlich habe ich einen Schlag gespürt. Dabei ist irgendwas am Bike kaputt gegangen. Ganz ähnliches Pech hatte Matthias Wibmer. Der Mann aus Matrei in Osttirol musste seine Husqvarna in der vorletzten Runde defekt abstellen, was ihn vom dritten auf den elften Platz zurückfallen ließ.
Den zweiten Platz in Spielberg hat sich Thomas Hostinsky (Husqvarna) im wahrsten Sinn des Wortes erkämpft: Ich hatte einen wirklich schlechten Start und es hat lange gedauert, bis ich mich nach vorne gearbeitet hatte. Meine Brille war komplett voll Schlamm, ich habe fast nichts gesehen. In den letzten drei Runden bin ich ziemlich oft ausgerutscht und mit dem Bike zu Boden gegangen.Nach dem Ausfall Matthias Wibmers ging der dritte Platz am ,Red Bull Ring an den Salzburger Lukas Wimmer. Das ÖM-Punktekonto des 22jährigen KTM-Fahrers aus Saalfelden hat heuer bis jetzt 26 Punkte für zwei achte Plätze aufgewiesen. In Spielberg hat er sich mit beherzt-kraftschonender Fahrweise als neues Gesicht am ÖM-Podium vorgestellt:
Ich habe geschaut, dass ich so viel wie möglich Kraft spare und dass es mich so wenig wie möglich hinschmeisst. Ich habe immer versucht, in dem tiefen Boden die richtige Spur zu finden. Im Rennen um die ÖM-Gesamtwertung hat Thomas Hostinsky am Spielberg-Wochenende den größten Sprung gemacht. Er überholt Matthias Wibmer und rangiert nun auf dem zweiten Gesamtrang, nur sieben Punkte hinter Spitzenreiter Patrick Neisser. Der steirische Kawasaki-Pilot hatte am ,Red Bull Ring einen rabenschwarzen Tag, wie er sagt:
Es hat überhaupt nichts funktioniert. Nach dem Start bin ich im Verkehr stecken geblieben. Ich habe mich wirklich geschunden, um ein paar Punkte zu retten. Am Ende hatte ich richtige Magenkrämpfe. Neisser rettet Platz 9 ins Ziel und erwartet ein knappes Meisterschaftsfinale.
Die nächsten beiden ÖM-Läufe finden im Rahmen des ,Enduro Masters am 2. und 3. August in Pachfurt/NÖ statt. Das Finale steigt dann am 6. September bei der ,Enduro Trophy in St. Georgen in der Steiermark