Bei der zweiten Saisonstation der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) konnte die Truppe von GERT56 mit Julian Puffe auf BMW M 1000 RR weitere Punkte für das Championat einfahren. Der Schleizer landete auf den Rängen sieben und acht. In den Trainings und Qualifyings hatte Puffe stets in den Top-Drei bis Fünf gelegen. Nun gilt es, diese Pace über eine Renndistanz zu bringen. Doch angesichts der "Neuheit" von allem – Wettbewerb, Teamzusammenstellung, M 1000 RR – ist man bei GERT56 mit dem derzeitigen Status-Quo bereits zufrieden.
Im Qualifying am Samstag war Puffe auf dem fünften Startplatz gelandet – nur 0,513 Sekunden hinter dem Pole-Sitter Marc Moser. Da war schon klar, dass sich die beiden Testtage im Autodrom Most bezahlt gemacht hatten: Nahezu alle Aspekte am Motorrad und beim Fahrergefühl waren besser geworden als noch zuletzt beim Saisonauftakt in Oschersleben.
Am Sonntag aber zeigte sich das Wetter mal wieder von einer anderen Seite: Zwischen 10 und 15 Grad Celsius weniger brachte Klärchen auf das Quecksilber. Damit kam es erneut zu einem Reifenpoker – wie schon in Oschersleben – doch dieses Mal eben auf komplett trockener Strecke. Puffe entschied sich für den Pirelli SCX/0, der aber bei diesen Temperaturen nicht mit dem ausgearbeiteten Setup harmonierte. Dennoch lag der Schleizer bis zur Rennhalbzeit auf Podestkurs, wurde dann aber bis auf Platz acht zurück gereicht.
Im zweiten Rennen fuhr Puffe – nach Ergebnis Lauf eins – vom vierten Startplatz in Reihe zwei los – und bog als Erster in die erste Kurve. Wieder kämpfte er vorn mit um die Spitzenplätze, doch erneut musste er schließlich einem Piloten nach dem anderen klein bei geben. Dennoch konnte er als Achter weitere wertvolle Punkte für die Meisterschaftstabelle einsammeln.
Dort liegt der GERT56-Pilot nun mit 38 gesammelten Zählern auf dem sechsten Zwischenrang. Als nächstes geht es in rund fünf Wochen auf dem Nürburgring im Rahmen des Truck-Grand-Prix weiter – wo Puffe bei der letzten Ausgabe davon im Jahr 2019 gewann.
Julian Puffe:
"Siebter und Achter – das klingt jetzt nicht spektakulär und dennoch sind uns wirklich riesige Fortschritte gelungen. In allen Trainings war ich vorne bei der Musik dabei und auf ein, zwei schnelle Runden sind wir schon annähernd dort, wo wir hin wollen. Aber es sind sehr viele neue Faktoren: das Team engagiert sich neu in der IDM und kommt aus der Langstrecke, die BMW M 1000 RR ist neu – wir haben einfach noch viel zu lernen. Im ersten Lauf hätten wir vielleicht doch einen anderen Reifen nehmen sollen, das war aber meine Entscheidung – da hat bei den Temperaturen das Setup einfach nicht zusammen gepasst. Wir nehmen von hier das Positive mit: Die ersten Führungskilometer sind eingehamstert und wir mischen ganz vorne mit, müssen halt nur noch Kleinigkeiten herausfinden, um den Speed auch über die Distanz zu bekommen. Toll war auf jeden Fall ein erster Schritt zurück zur Normalität: Danke an alle Fans, die hier nach Most gekommen sind!"
Karsten Wolf – Team Manager:
"Dass unser Umstieg aus der Langstrecke – wo wir in der Stock-Klasse ein Top-Player waren – in die IDM Superbike und die Sprint-Szene nicht leicht werden würde, das war uns allen klar. Wir haben als Privat-Team auch nur eingeschränkte Möglichkeiten und versuchen diese, bestmöglich umzusetzen. Die BMW M 1000 RR ist außerdem ein brandneues Motorrad und wir alle müssen noch viel lernen damit – das geht aber unseren Mitbewerbern, die sich ebenfalls schon für dieses Modell entschieden haben, ganz genau so. Unsere Mannschaft ist super aufgestellt, arbeitet akribisch und die ersten – wenn auch kleinen – Früchte konnten wir ernten. Wir sind uns sicher, dass es noch schneller und weiter voran geht, wenn Toni Finsterbusch genesen und zurück ist und wir hoffen, dass das am Nürburgring der Fall ist."