Moped schneller als die Polizei (sich traut)

Voll am Gas nicht für alle Spass!

 

 

107 km/h am Rollenprüfstand

 

 

"Wir sind ihm nachgefahren, aber dann haben wir die Verfolgung abgebrochen, weil sie zu gefährlich wurde", sagt ein Beamter der Bezirkspolizei Vöcklabruck. Nachgefahren war die Polizeistreife am Dienstag gegen 15.45 Uhr einem Mopedlenker, der mit seinem auffrisierten Zweirad nach einem Anhalteversuch auf der Schörflinger Straße im Regauer Ortsteil Preising Richtung Attnang "geflüchtet" war. Mit 95 km/h überholte er ohne Rücksicht auf Verluste mehrere Autos.

Die Beamten hatten sich aber das Kennzeichen notiert: "So konnten wir ihn rasch ausforschen, er war in Schwanenstadt bei Freunden." Die Überprüfung des Mopeds auf dem Rollenprüfstand ergab eine mögliche Höchstgeschwindigkeit von 107 km/h. Nur 45 wären erlaubt.

Wie ein Motorrad

Gelenkt hat das Turbo-Moped ein Lehrling (15) aus Schwanenstadt. Er wird angezeigt, ihm drohen bis zu 1000 Euro Geldstrafe und ein Fahrverbot. "Die rechtlichen Folgen so einer Fahrt können gravierend sein", sagt ÖAMTC-Verkehrsjuristin Silvia Winklhamer. Ein derart auffrisiertes Moped gilt als "Motorrad", und zum Lenken eines Motorrads berechtigt der Mopedführerschein nicht. Die Behörde kann beim Lenker auch einen verkehrspsychologischen Test beantragen.

Weil von den Herstellern Vorkehrungen getroffen würden, sei das Auffrisieren von Mopeds (meist durch "Bearbeiten" des Zylinderkopfes) heute schwieriger als früher, sagt Norbert Hausherr von der Fachvertretung "Fahrschulen" der Wirtschaftskammer. Dazu müsse man schon Fertigkeiten eines Mechanikers haben. In den Fahrschulen werde auf die Folgen des Tunens hingewiesen. Die Polizei wird im Frühjahr die mobilen Kontrollen der Mopeds vor den Schulen wieder verschärfen. (kri)

Zum Originartikel:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Turbo-Moped-Bursch-fuhr-Polizei-mit-95-km-h-davon;art4,1355720
 

Tags