Trotz schlechterer Prognosen herrschte ideales Rennwetter in der Motorsportanlage Altes Tanklager in Schwepnitz. Auch der Quadpoint Schwepnitz hat hervorragende Arbeit geleistet, um die Fans und Fahrer optimal zu unterhalten.
Die erste Überraschung kam bereits am Freitagabend, als Kevin Gallas sein Motorrad auspackte. Einige staunten, denn der bereits zweifache Gewinner des Isegrim Enduro stellte nicht seine Oldtimer Honda im Fahrerlager ab, sondern präsentierte seine aktuelle 300er GasGas. Damit war bereits klar, dass der zweimalige Serienchampion wieder um den Tagessieg kämpfen würde.
Prolog Award mit ersten Statement
So kam es dann auch. Zunächst ging zwar Lenny Geretzky in Führung, aber Kevin Gallas konterte und hatte direkt einen 2-Sekunden-Vorsprung auf seine jungen Konkurrenten. Diese hatten teilweise noch Probleme mit dem ungewohnten Sandboden. So landete zum Beispiel Felix Bähker, der auch noch erkältungstechnisch angeschlagen war, nur auf dem 10. Platz in dem erneut sehr engen Feld.
Insgesamt nahmen 88 Teilnehmer am Prolog teil, was für Schwepnitz ein ausreichendes und achtbares Starterfeld darstellte.
Drama um Fynn Hannemann im Gruppenrennen
Für einige sind die Gruppenrennen nur ein Aufwärmen für das Finale. Die Spitzenfahrer können sich positionieren, während die Amateure auf der noch nicht so anspruchsvollen Strecke ihre Runden drehen und sich ebenfalls für das Finale qualifizieren können. Dass es jedoch bereits eine Vorentscheidung für den Tag geben kann, kommt relativ selten vor. Im ersten Gruppenrennen in Schwepnitz trat jedoch genau dieser Fall ein. Fynn Hannemann kämpfte mit Gallas um den Laufsieg und hatte den Routinier sogar schon mit einer spektakulären Fahrweise überholt. Dann jedoch ereilte den jungen Hessen der Schock: Ein Defekt am Kupplungsdeckel zerschmetterte seine Träume, und er schied unter Tränen aus, obwohl noch 20 Minuten zu fahren waren. Es reichte nicht mehr aus, sich unter den Top 15 zu halten, die sich für das Finale qualifizierten.
Den Sieg im Gruppenrennen holte sich derweil Kevin Gallas. Im zweiten Gruppenrennen zeigte Marc Wulf eine souveräne Leistung und siegte vor seinem schärfsten Titelrivalen, Lenny Geretzky.
Finale unter Hochspannung
Als es um 15:45 Uhr unter der fachkundigen Moderation von Klaus Nitzsche ins Finale ging, lag eine Spannung wie selten zuvor über der Motorsportanlage. Spannung gab es in allen Klassen, und die schnelle, kurze, aber mit vielen Hindernissen versehene Strecke erlaubte dichtes Racing.
Genau so kam es dann auch. Gallas baute zwar in der ersten Runde einen kleinen Vorsprung auf, aber Lenny Geretzky, Marc Wulf und auch Felix Bähker kamen Schritt für Schritt näher. 30 Minuten vor Ende mischte sich jedoch das Feld plötzlich in jeder Runde. Zunächst strauchelte Lenny Geretzky, der Marc Wulf passieren lassen musste. Dann machte der Suhler aufgrund von Problemen an seiner Hand weitere Fehler und fiel bis auf Platz 5 zurück.
Plötzlich kam Bähker näher an Wulf heran und war sogar kurzzeitig vorbei. Aber auch er fiel wieder zurück und machte den Weg frei für Leon Hentschel, der ein taktisch kluges und fehlerfreies Rennen fuhr und sich über Platz 3 freuen konnte. Gallas profitierte von all dem und gewann zum dritten Mal in Schwepnitz, damit auch seine dritte Wolfstrophäe.
Wulf rückte mit seinem zweiten Platz in der Tabelle näher an Geretzky heran, und vor dem Finale trennen die beiden nur noch 1 Punkt.
Bereits als Meister gekürt haben sich Andreas Pieper bei den Senioren und auch Raven Lippold in der 85ccm HESG Kids Klasse. Marc Wulf war bei den Pro Fahrern bereits in Meltewitz nicht mehr einzuholen.
Am 28.10. steht also ein wahnsinniges Finale auf der neuen Strecke in Rüdersdorf an. Ihr könnt euch dafür hier anmelden: www.hardenduro-germany.de/onlinenennung-mountdoom-ruedersdorf-2023/
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