die gute fee: BMW R 1200 RT



ÜBERLAND
nachdem ich endlich die stadt hinter mir gelassen hatte gings auf altbekannte strecken: kalte kuchl, ochsattel, mariazell - traumhaft schön, sollte man als österreicher kennen.

das triebwerk hängt stets gut am gas und dreht auch artig nach oben, vibrationen gibts nur im stand (sowie ein lustiges querdrehmoment, das die BMW bei gasstößen leicht schwanken lässt *hihihi*), der windschutz ist perfekt! für meine fahrweise eignet sich dann doch der "sport" modus am besten, es ist nicht schwer das motorrad bis auf schleifende teile umzulegen, man fühlt sich jedoch nie unsicher dabei und der serienmäßig montierte michelin pilot road ist durchaus ausreichend. übrigens: schleift man, sind supersportpiloten bereits am knie - also die bodenfreiheit ist mehr als ausreichend!

die sitzposition ist sehr neutral und wie schon zuvor erwähnt: man ist stets der meinung, genau zentriert zu sitzen und somit "über beide räder" zu fahren. auch bei hohen kurvengeschwindigkeiten bleibt die RT handlich, das fahrwerk bleibt ruhig, "schwimmt" nicht und die spur wird treu gehalten. hier fällt im vergleich zur vorversion eine deutliche verbesserung auf.

aber wie verzögert so ein massiges gerät eigentlich? ABS und bremskraftverstärker schaffen es, dass man gewohnt hart ankern kann, die bremsleistung lässt NIE nach, der druckpunkt bleibt IMMER der gleiche. das ergebnis: ein sicheres fahrgefühl und die tatsache, dass supermotos bergab am ochsattel ausgebremst werden können. ich verstehe leute nicht, die dann am ende der strecke herkommen um ein "wow, toll gefahren und das mit diesem duttlbären, na das geht recht arg gell?" loszuwerden.

"nun, ich persönlich würde ja meine supermoto in den graben treten um mich zukünftig der ölmalerei zu widmen. deine reiben geht ziemlich schlecht gell? vergaser verstellt oder so nicht? oder lags am reifendruck? oder war dir etwa die straßenfee nicht gut gesonnen?" ich verzichte eben auf oberflächliche freundschaften und teile lieber aus - haaaahahaha, gemein oder?

auf der heimfahrt sehe ich mir übrigens zum ersten mal die instrumente genauer an: die plastikabdeckung spiegelt leider ziemlich, dafür ist bei genauerem hinsehen die aktuelle gangwahl sichtbar, wassertemperartur, tankinhalt, tageskilometer usw. (boardcomputer!) werden allesamt digital dargestellt. ich reite also gen westen in die untergehende sonne und freue mich gar nicht, als ich "lebwohl" sagen muss. dem harten seitzman rinnt sogar eine träne über die wange, allerdings ist diese aus schwefelsäure und somit noch immer männlich *freu*.

FAZIT
die neue RT ist in vielen belangen besser geworden als die alte. der motor katapultiert den tourer von 0-100 km/ in 3,5 sekunden, die bremsen verzögern sehr gut, das Fahrwerk vermittelt eine agile handlichkeit, wie man es sich bei vielen leichteren motorrädern wünschen würde!

der komfort (sitzposition, windschutz, radio) ist hervorragend und mit der reichhaltigen ausstattung, behauptet die neue RT eindrucksvoll ihren platz in der reihe der luxus(sport)tourer.

in das topcase habe ich übrigens nicht gesehen, das wäre dann doch zuviel des guten gewesen. ich bin mir sicher es bietet ausreichend platz für div. gucci handtaschen oder ein golfbag für liliputaner.

"aber von polizisten und schrecken wurde nichts geschrieben :-(".

chefredakteure sind der meinung, dass artikel jugendfrei verfasst werden müssen - ich bitte um wütende leserbriefe!

mit küssen und grüßen
-seitzman-