Über diese Strecke scheiden sich die Geister. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Wenn man sich an die vergangenen Rennveranstaltungen erinnert so kommen Gedanken an anstrengendste Rennen bei 35 Grad im Schatten zu Tage. Wenn es keine 35 Grad hatte, dann war es nass und rutschig - ist eben nicht Jedermann(frau)s Sache. Dennoch wurde am Spielberg viel investiert, um den Untergrund so zu gestalten, dass er zumindest für die meisten, auch nach heftigen Regenfällen, gut fahrbar war.
Im Enduro- Trophy Rennkalender gibt es auch um einiges längere und technisch schwierigere Strecken - jede Lokation hat Ihren Reiz und Ihre Eigenheiten.
Wie auch immer: Jedes Spielberg- Rennen gehörte zu den anstrengendsten und kräftezehrendsten Läufen der Enduro-Trophy. Auf dieser Strecke gibt es einfach keine einzige Stelle zum Ausrasten!
Heuer hatte man einigermaßen Glück mit dem Wetter. Am Renntag herrschten angenehme Temperaturen. Leider war die Strecke noch etwas Nass vom letzten Niederschlag. Grundsätzlich war alles problemlos fahrbar. Man musste aber höllisch aufpassen, weil man den Grip auf den Steinen schwer einschätzen konnte.
Das Rennen der Profi-Klasse:
Obwohl der Lauf heuer nicht zur Enduro Staatsmeisterschaft zählte, war trotzdem die komplette Offroad-Elite Österreichs am Start. Mit Bernhard Schöpf gab sich sogar der Meisterschaftsführende die Ehre. Wie immer schaffte er zwar nicht den schnellsten Start, kam aber dennoch nur mit wenig Rückstand als 4. zur ersten Start-Ziel Durchfahrt. Danach überholte er einen nach dem anderen und zog seine Pace gnadenlos durch. Im Ziel hatte er ca. 3 Minuten Vorsprung auf Matthias Wibmer.
Im Ziel meinte Bernhard Schöpf, dass es wesentlich souveräner Aussieht als es wirklich ist, denn mit Matthias Wibmer im Rücken muss er alles geben und durchgehend konzentriert fahren, um solche Siege heimfahren zu können. Matthias Wibmer haderte etwas mit seinen Platzierungen, weil er seiner Meinung nach dazu verdammt ist, zweiter oder dritter zu werden. Einen Sieg hätte er jedenfalls schon längst verdient.
Auf den Ergebnislisten geht auch das internationale Engagement der Enduro- Trophy nicht spurlos vorbei - immer mehr Slowenische und Kroatische Teilnehmer mischen ganz vorne mit. Auch einige Italiener nahmen die weite Anreise in Kauf, um am Spielberg mächtig Gas zu geben. Die Rennen der anderen Klassen:
Klasse Junior: 1. Matthias Buchinger
2. Ali al Hiasat
3. David Rinner
Klasse E1: 1. Andreas Koller
2. Jakob Bergmeister
3.Thomas Winkler
Klasse E2: 1. Markus Tischhart
2. Benjamin Spiegl
3. Christoph Hasler
Klasse E3: 1. Markus Arnberger
2. Manuel Schneider
3. Jügen Six
Klasse 45+: 1. Marko Omer Al Hiasat
2. Lukas Bleiner
3. Josef Schwab
Während man als Fahrer bei seinem jeweiligen Rennen keine Sekunde an Entspannung findet ist vor- und nachher am Red Bull Ring Alles anders.
Nirgendwo geht es den Fahrern besser. Klar, schließlich ist alles auf Formel 1 und Moto GP Niveau ausgelegt. Der Unterschied zu den recht abenteuerlichen Anreisen mancher Endurostrecken: Hier hat man schon auf der Autobahn die ersten Schilder. Dann steht man im riesen Fahrerlager am Asphalt. Neben der üblichen Infrastruktur kann man hier sogar sein Bike waschen. Das Live-Timing funktioniert sowieso am ganzen Track perfekt und für die Zuseher sind Motocross, Trial-Passage und diverse andere Streckenteile im Nahbereich locker zu Fuß erreichbar.
Das einzige was heuer fehlte, waren die Hintergrundgeräusche der GT-Cars auf der Rennstrecke, -zumindest der Streckenmoderator nahm´s gelassen.
Am 16. und 17. Juni geht´s mit der Enduro-, Team- und Kids- Trophy weiter und zwar beim „Moar im Gstein“ auf der Perchau!