Enduro? Was tut sich eigentlich in Österreich? Und warum tut man sich das eigentlich an?



Obwohl Enduro Fahren in Österreich ja eher einen untergeordneten Stellenwert im Motorradsport hat, kommt es immer häufiger vor, dass man Leute zufälligerweise beim „sonntäglichen Schwammerl suchen mit Motorrädern“  in Wald oder Wiese antrifft. Was bei einigen Leuten eigentlich als „Wald und Feldweghazerei“ verschrien ist, ist eigentlich ein ehrlicher und sehr fordender Sport.

Man stelle sich mal folgende Situation vor:

Man steht nach einem mehr oder weniger spärlichen Frühstück mit seiner geliebten Enduro irgendwo, meistens wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen am Start. Keiner deiner Mitstreiter (Gegner wäre nicht das richtige Wort) hat irgendeine Ahnung was die nächsten Stunden bringen werden - Es ist alles möglich -  von herrlichen Hochplateaus/Hohlwegen bis zu den dreckigsten Gatschlöchern. Von 6. Gang - im Anschlag - Feldwegraserei bis zu im 1. Gang Trailpassagen im tiefsten Wald. Beim Enduro Fahren ist keine Kurve wie die andere und kein Weg wie der zuvor gefahrene – soll heißen: Abwechslung pur !

Es ist der Kampf Mann und Maschine gegen die von der Natur gegebene Umgebung. Und das

ist es auch was das Enduro Fahren ausmacht, egal wie bescheiden das Rennen auch war ist es jedes Mal ein unheimlich gutes Gefühl, dass man es geschafft hat und die Natur bezwungen hat. 

Im Laufe der Zeit haben sich beim Enduro Fahren unterschiedliche Wettkampfmodi ergeben:

Als erstes wäre mal das „Klassische Enduro:“

Jeder Fahrer bekommt Sollzeiten, in denen er gewisse Streckenabschnitte zu bewältigen hat. Diese  sind meistens in der vorgegebenen Zeit von den meisten Fahrern zu bewältigen (kommt aber auch vor, dass sogar Europameister „Zeit aufreißen“). Schafft er die Abschnitte nicht in der vorgegebenen Zeit, bekommt er für jede verspätete Minute eine “Strafminute“-

diese ist kaum mehr wieder gut zumachen. Die Summe der Strafminuten zuzüglich der „Sonderprüfungzeiten“ ergibt dann das Rennergebnis. Sonderprüfungen werden innerhalb der Etappe gefahren. Pro Runde fährt man meistens 40-80 km plus 2 Sonderprüfungen, eine „Motocross“ und eine „Enduro“(sprich ich seh nicht den gleichen Baum 20 mal in einer Stunde). Das Gelände reicht von Feldwegen bis zu kernigen Streckenteilen.

 

Wo?:   

Zum Beispiel bei der österreichischen Meisterschaft - nur keine Angst! Es hört sich schlimmer an als es ist, da es für Hobbyfahrer eine eigene Amateurklasse gibt - welche gut besucht und wo für jeden der passende Gegner vertreten ist. Außerdem sind die Teilnehmer wie eine große Familie, in der Hilfsbereitschaft sehr groß geschrieben wird.

Was von vielen auch kritisiert wird ist, dass eine Lizenz zu lösen ist - im Endeffekt nur ein Wisch vom Arzt, dass man 2 Beine, Arme und einigermaßen normal in der Birne ist -  dann noch Einzahlen und das wars (ein Grossteil der Lizenz ist übrigens eine Motorsportversicherung - welche einen für die RENNEN abdeckt -).

Die ÖM ist sicher eine der schönsten Enduros - allerdings finden die Rennen im Ausland (Ungarn, Kroatien) statt. Aber so übers Wochenende mal ein wenig im Ausland zu sein ist doch auch was Nettes – nicht wahr?

Wie?:  

Einmal Lizenz lösen (manchmal sind auch Tageslizenzen möglich), zum Rennen hinfahren, Startgeld zahlen, mitfahren

Dann wären da noch die „Marathon Enduros:“

Da es in Österreich, leider aufgrund von Umweltauflagen zu kleinen unbewohnten Gebieten nicht mehr möglich ist, ein klassisches Enduro (die Hoffnung stirbt zuletzt) durchzuführen, haben sich immer mehr die 2,4 oder gar 6 Stunden Wettbewerbe durchgesetzt. Der Modus variiert von Veranstalter zu Veranstalter - mal mit Sonderprüfung, Prolog, etc. Meistens wird aber die Strecke  einfach über die Renndistanz gefahren und wer am meisten Runden fährt gewinnt.

Leider sind die Gebiete, in denen gefahren wird im Gegensatz zur z.B.: ÖM eher klein - meistens 15-30 km.

Da es aber Gott sei Dank immer mehr Menschen gibt die ihre Leidenschaft ausleben, sind diese Rennen fast immer top organisiert und herrlich zu fahren.

Wo?: 

Erzberg, verschiedene Lunzer Enduros, Occ-Cup, Granitbeißer, ACC 

Wie?:

Anmelden (meistens übers Internet), Startgeld zahlen, mitfahren

Kosten?: zwischen 30-50 Euro pro Tag

Für mehr Infos: www.enduro-austria.at

Nun stellt sich natürlich die Frage wo trainiere ich wie ein Berserker, damit man nicht am Anfang der Saison dasteht wie ein Fahrschulanfänger in der 2 Stunde. Enduroveranstaltungen gibts genug in Österreich
Enduroveranstaltungen gibts genug in Österreich
Feines Wild Enduro im Hochgebirge
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