Brad Binder schrieb am Sonntag beim GP von Tschechien Geschichte als er seinen ersten MotoGP-Sieg holte, der gleichzeitig der erste Sieg von Red Bull KTM Factory Racing in der Königsklasse war.
Und nicht nur das: Der 25-Jährige aus Krugersdorp wurde bereits in seinem dritten Rennen nach seinem Aufstieg aus den Moto2-Rängen, wo er 2019 den zweiten Platz hinter seinem MotoGP-Neuling Álex Márquez belegte, zum ersten südafrikanischen Sieger.
Hier ist was der Moto3-Weltmeister von 2016 zu seinem besonderen Tag zu sagen hatte:
Wie wichtig ist es, der erste Südafrikaner zu sein, der in der MotoGP gewinnt?
Es ist unfassbar. Es ist verrückt zu wissen, dass ich der erste Südafrikaner bin der ein MotoGP-Rennen gewinnt. Die Südafrikaner zu Hause sind einfach großartig - riesige Motorsportfans und Sportfans im Allgemeinen. Seit ich mit dem Rennsport begonnen habe, habe ich das Gefühl als würde das ganze Land hinter mir stehen. Den ersten Sieg zu holen, war absolut unglaublich - nicht nur für mich. Ich hoffe es wirkt sich positiv in Südafrika auf unseren Sport aus.
Wir haben gesehen, wie die Welt auf die Nachricht von Ihrem Sieg reagiert hat, sogar bis in die USA. Was bedeutet es global gefeiert zu werden?
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich es erklären soll. Es ist für mich das Verrückteste. Ich habe immer gedacht, dass ich meine Ergebnisse für sich selbst sprechen lassen würde. Die Erwartungshaltung war gross. Ich glaube die treibende Kraft war dass es so unerwartet kam, und ich glaube, jeder hat diese Tatsache genossen.
Haben Sie die Reaktionen zu Ihren Sieg zu Hause gesehen ? Hatten Sie jemals so eine große Unterstützung erwartet?
Es ist verrückt. Mein Telefon ist seit fast 24 Stunden im Flugmodus weil es einfach verrückt war. Ich glaube jede Person die ich jemals getroffen habe hat mir eine Nachricht geschickt oder versucht mich anzurufen - es war fantastisch!
Ihre Eltern haben Sie während Ihrer gesamten Laufbahn unterstützt. Wie war Ihr Gespräch nach dem Rennen?
Es war ziemlich cool. Ich rief meine Mum und meinen Dad ein paar Mal an, aber sie waren immer am Telefon wenn ich anrief, also gingen sie nicht ran. Ich konnte sehen wie glücklich sie waren. Ich war ein Teenager der nur Rennen fuhr und meinen Traum lebte,aber für sie war es ein riesiges Opfer. Wir hatten einige harte Zeiten. Am Anfang war es schwierig, und an einem Tag wie dem Sonntag fügt sich alles zusammen, und das ist es wert.
Dies ist auch für KTM ein bedeutender Moment - was ist das Ziel für das Team im Jahr 2020 und darüber hinaus? Können Sie einer der Titelanwärter sein?
Ich bin super stolz Teil der KTM-Familie zu sein. Wenn man sich anschaut wie wir angefangen haben, und jetzt haben wir tatsächlich in jeder Klasse gewonnen. In die MotoGP zu kommen und es zu schaffen war unglaublich, buchstäblich ein wahr gewordener Traum. Ich denke es zeigt einfach, dass mit harter Arbeit und Hingabe alles möglich ist. Die Jungs haben bei absolut allem was sie tun maximale Anstrengungen unternommen. Sie sind der wahnsinnigste Haufen Leute den ich je getroffen habe. Wenn man so viel Hingabe hat ist es unmöglich dass man es nicht richtig hinbekommt. Ich bin super stolz auf KTM.
Sie haben letztes Jahr in Spielberg gewonnen, können Sie Ihren Siegeslauf am kommenden Wochenende fortsetzen?
Ich habe in Spielberg immer gut abgeschnitten. Mit diesem MotoGP-Motorrad war ich allerdings noch nie dort. Jedes Mal wenn ich mit dem MotoGP-Motorrad auf einer neuen Strecke ankomme, ändert sich alles.
Sie haben in Südafrika mit dem Motorsport auf vierrädrigen Rennkarts begonnen, bevor Sie zum Motorradrennsport gewechselt sind. Was hat Sie dazu bewegt ?
Sobald ich alt genug war, um auf Straßenmotorrädern zu fahren, habe ich den Wechsel vollzogen. Am Anfang habe ich beides gemacht, aber ich liebte zwei Räder einfach mehr als vier, und ich glaube, damit hat alles angefangen.
Erwarten Sie, dass jetzt wo Sie zum Lokalhelden werden, noch mehr Kinder von Ihrem Weg inspiriert werden? Haben Sie einen Rat für sie?
Es ist schwierig, wirklich Ratschläge zu geben. Zurzeit gibt es in Südafrika so viele schnelle Kinder. Jedes Mal wenn ich nach Hause komme machen wir immer diese Trainingstage, und ich genieße es wirklich mit den jungen Talenten zusammen sein zu dürfen. Der Rat wäre hart zu arbeiten, aber gleichzeitig Spaß daran zu haben. Wenn es keinen Spaß macht und das Motorradrennen Fahren zu einem Job wird, dann ist es für Sie vorbei. Nimm es einen Tag nach dem anderen. Sie müssen versuchen, sich zu verbessern und immer besser und besser zu werden. Wenn Sie immer hart an sich arbeiten, werden Sie es irgendwann schaffen.
Wie wichtig war der Red Bull Rookies Cup für Ihre Entwicklung und Ihren heutigen Erfolg?
Dort hat meine ganze Karriere wirklich begonnen. Bis dahin war ich nur in Südafrika wirklich Rennen gefahren. Sobald ich in den Red Bull Rookies Cup kam, war das meine große Chance. Es waren definitiv drei Jahre in denen ich sehr viel gelernt habe. Es war unglaublich, und ich habe jede Minute genossen, und besonders für uns Südafrikaner hätte es keinen anderen Weg gegeben. Wenn ich diese Chance nicht gehabt hätte, würde ich wohl immer noch zu Hause Rennen fahren.