Oasis Rallye 2024 - Die Wüste bricht jeden

Team Motorradreporter nimmt sich Auszeit und geht in die Wüste, wie Jesus. Nur nicht 40 Tage sondern 7. 

Oasis

Da wir bereits nun das 3. Mal unsere Anwesenheit versichert haben, dürfen wir euch die meistgestellten Fragen nun richtig beantworten. 

Was geschah? Was wurde erlebt? Wurden hier furchtbare Hindernisse bewältigt, Drachen getötet, Felsen erklommen, Ströme durchschwommen, Flammen durchschritten? 

Die Oasis 2023 wird unter dem Titel “ Einsteiger Rallye” geführt, Was heißt das in der Praxis ?

Das heißt, dass die Etappen nicht ganz so lange sind, Bei der African Eco Race Rallye zb. sind es zw. 400 und 600 km pro Tag fast 2 Wochen lang. Bei der Oasis sind es zw. 100 und 300 Tageskilometer in einer Woche. Ohne Verbindungen.

Dementsprechend sind auch die Startzeiten nicht allzu früh. Ausschlafen ist zwar nicht drin, aber konstant übermüdet wird man auch nicht. Bei der Dakar nehmen die Piloten die blauen Pillen zum einschlafen und den Rest des Tages versorgen sie sich mit Wachmachern. Das ist bei der Oasis nicht notwendig.

Wie fit sollte man sein, um zur Oasis Rallye zu fahren ?

Grundsätzlich ist die Oasis Rallye ein Sport-Event, dort wird auch sportlich gefahren.

Es wäre grob fahrlässig , ohne körperliches Training dort anzutreten. Die erste Verbindungsetappe ist von Djerba nach Douz. Über 300 km fast komplett Offroad. Am nächsten Tag beginnt Etappe 1. 

Wie schnell fährt man jetzt wirklich bei der Oasis Rally in der Wüste ?

In den Dünenfelder sind alle irgendwie gleich schnell, so um die 25km/h -50 km/h. 

Auf den Kamelpfaden gehts schon schneller dahin , um die 50-80km/h,

Auf den Sand-Pisten, geht´s dann wirklich zur Sache, wobei sich die Geschwindigkeiten steigern, bei allen. Am ersten Tag um die 100km/h , am 3. dann so um 150km/h. Also letzter Gang auf Anschlag minutenlang. Bei einem “Pro Piloten” wie Tobi Ebster kannst du nochmals 20% dazurechnen. Der schnellste war der WESS Manager, Philipp Stossier. Der ist mit seiner Rallye KTM 170km/h gefahren. Das ist schon verdammt schnell auf Sand.

Was ist eine Piste ?

Im Roadbook heisst das Zeichen PP. Prime Piste, oder auch Piste Principale. Das ist im Normalfall ein Haupt - Streckenabschnitt, wo der Highspeed Bereich beginnt. Der Begriff wird aber sehr allgemein gehalten. 

Wie sind die Motorräder, die es zum Ausborgen gibt ?

Tadellos, alles 450er KTM. Die Mechaniker waren Italiener mit Dakar Erfahrung. Das Setup war von Haus schon richtig gut. Nach einer Etappe werden die Bikes je nach Bedarf sofort serviciert.

Wie ist das mit dem Navigieren ?

Grundsätzlich ist das eine Roadbook Rallye. Das Roadbook wird beim Briefing ausgegeben. Wer keine Roadbook Halterung hat, navigiert mittels GPS. Oder mit Beiden. Wir pers. bevorzugen 2 GPS. Eins mit kleiner Auflösung eines mit grosser. Du bekommst in der Früh ein Garmin Oregon GPS von Klaus mit der aktuellen Route zur Verfügung gestellt. Einen Korridor gibt es bei der Oasis nicht. Das heißt, du kannst grundsätzlich fahren, wo und wie du willst. 

Ist das von Vorteil, fahren zu können, wo man will ?

Ja klar. Wenn du eine Piste sieht in 1 km Entfernung, steuerst du diese an und beamst dich mal richtig vor. Das geht aber nur, wenn du eben nur mit GPS fährst. Beim Roadbook ist die Streckenführung viel genauer vorgegeben. 

Das heißt, ein Roadbook Fahrer ist langsamer als ein GPS Fahrer ?

Gute Frage. Wenn du 2 ebenbürtige Fahrer hast, einen nur mit Roadbook und einen nur mit GPS, ist der GPS Fahrer schneller. Wenn du hingegen mit GPS fahrst und der Tobi Ebster nur mit Roadbook , ist der Tobi trotzdem schneller. 

Ausrüstung am Motorrad ?

So wenig wie möglich. Am 1. wurde ausgerüstet als ginge es Richtung Mount Everest Base Camp. Am letzten Tag nichteinmal Wasser mitgenommen. Weniger ist mehr. 

Was geschah?  Was wurde erlebt? Wurden hier furchtbare Hindernisse bewältigt, Drachen getötet, Felsen erklommen, Ströme durchschwommen, Flammen durchschritten? 

Ja, es wurden furchtbare Hindernisse bewältigt. Sandstürme, gemeine Dünenfelder, und vieles mehr.

Drachen getötet ?

Nein, aber über den einen oder anderen Skorpion sind wir sicher drübergefahren.

Felsen erklommen ?

Ja, um nach dem rechten Wege zu sehen.

Ströme durchschwommen ?

Nein, in der Wüste gibt es keine Ströme.

Flammen durchschritten ?

Ja, am Abend beim Barbecue.
 

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