Was ist ein Snowbike ?
Der Vorgänger ist der Skibob. Den gibt es seit 1949. Es gibt einen Skibobverband und lizenzierte Skibob Rennen.
Für uns war das immer ein Altherren Gerät, für Leute die zu untalentiert sind zum Skifahren. Diese Meinung ist heute teilweise auch noch vorherrschend. Die Fahrer des österr. Skibobs Nationalteam (besteht derzeit 8 Personen.), sehen das sicher nicht so und geben lt. Internetvideos richtig Gas. Ein Skibob wird mit kurzen Ski gefahren.
Das Sledgehammer Snowbike hingegen hat Fussraster wie ein Motocross Motorrad. Einen Downhill Lenker und schaut optisch modern aus. Für uns ist es die logische und coole Weiterentwicklung des Skibobs. Die Rasten klappen übrigens nach hinten weg, um Verletzungen in Wadenbeinhöhe zu vermeiden.
Wie kommt man zu einem Snowbike ?
Die Firma Sledgehammer hat ihren Sitz in Baden. Gregor Schuster ist der Chef, wir rufen an, fahren hin, werden eingeschult und treffen uns am Niederalpl. Einem kleinen Skigebiet in Niederösterreich. Tageskarte 28 Euro.
Wer:
Chris Wagner, Wheeliespezialist aus Stadlau
Luke Mac Fernbach, MR
in weiter Folge:
Erzbergrodeo Pressechef Martin Kettner mit Partnerin Sabine
Wetter am Testtag:
Schneesturm
Liftfahren:
Die erste Frage war immer gleich. Wie komme ich "am Berg", wie fahre ich damit am Lift ?
Tellerlift
Ganz einfach. Teller zwischen die Beine nehmen und auf den Skibob setzen. Diese Methode war für uns am naheliegensten und hat auch gut funktioniert.
Sessellift
Ist schon ein bißchen kniffliger, aber der erste Versuch, hat nach den mündl Überlieferungen von Sebastian Bichler und Gregor, perfekt geklappt. Man schiebt die Füße unter die Raster und hebt das Bike solange an, bis der Fussbügel unten ist. Dann wird das Snowbike auf den Fussbügel aufgesetzt. Der erste Versuch war aufregend, dann keine Rede mehr wert.
Bügel Schlepplift
Wir haben zwar eine Schlepphilfe mitbekommen, aber offenbar wurde diese von uns falsch eingesetzt. Naja, reden wir nicht mehr drüber. Irgndwie kommt man rauf. So oder so.
Die ersten Meter
Der erste Eindruck ist zwar nie ausschlaggebend, aber trotzdem ein wichtiger Indikator.
Es macht von Anfang an Spaß.
Bremsen
Bremsen hat das Snowbike keine. Man kristelt ab, wie bei Ski.
Der erste Versuch anständig abzukristeln hat nicht funktioniert. Anstatt querzustellen und den Drift einzuleiten, hat es Grip bekommen und nach vorne beschleunigt.
Da werden die Augen gross, nicht nur die eigenen , sondern auch die Augen der Skifahrer die sich am Lift anstellen.
Hier wurde uns bewusst, dass das Snowbike kein lockeres Spielzeug ist, sondern ein ernstzunehmendes Sportgerät, dessen Umgang gelernt werden muss.
Wir wechselten zum Babyhang und fingen mit der Grundlagenarbeit an.
Wir haben seit über 25 Jahren einen Lenker in der Hand und benötigten ca. 1 Stunde, um das Skibike so zu handeln, dass wir richtig Spaß haben konnten.
Stehen oder sitzen ?
Wie beim Endurofahren, oder Motocrossfahren ist ein harmonischer Wechsel ratsam. Je nachdem was man vorhat, oder je nach Untergrund. Auf der harten Pisten entschieden wir instiktiv zu sitzen, im Powder abseits der Piste wurde alles im Stehen gefahren.
Kurvenfahren
Im Sitzen ist der Raster gleich am Boden und unwillkürlich wird das Bein, ähnlich wie beim Supermotardfahren, vom Raster abgehoben. Der sofortige Kanteneinsatz ist wie bei fast allen Skisportarten von Vorteil. Carving sagt der Fachmann. Zumindest auf der harten Piste. Im weichen Powder ist es ein Genuß Richtung Tal elegant abzuwedeln.
Blicktechnik
Das ist interessant. Beim Kurveneingang schaut man zum Kurvenausgang. Auf einem Berg ist das folglich der Blick Richtung Tal. Will man verzögern, oder stehenbleiben, muss der Blick Richtung Berg gehen, also in die andere Richtung. Es dauert ein bisschen, das Gehirn umzustellen.
Stürzen
Highsiden, Lowsiden, alles ist drin.
Ein Wanderer, der unser Treiben aufmerksam verfolgt hatte, kam auf uns zu und wollte nach einem kurzen Smalltalk, das Snowbike ebenfalls ausprobieren. Wir sind alle gestürzt, auch der Wanderer, den hats am besten erwischt.
Gregor Schuster, Inhaber Sledgehammer Snowbike, über die Motivation:
„Meine Leidenschaft gilt dem Mountainbiken, konkret dem Freeriden – dem Fahren abseits von bevölkerten Strecken in schönsten Landschaften bei mitunter extremen Bedingungen. Auch im Winter wollte ich das Vergnügen genießen meine Hausberge abzufahren und im Freien zu sein statt mich vor der Spielkonsole zu langweilen. Aber was tun wenn Schnee liegt? Daraus entstanden die ersten Selbstbauversuche von Skibikes mit Umbausätzen und anderem. Das funktionierte eher wenig, kostete viel und übrig blieb ein beschädigtes Mountainbike und jede Menge Zeitaufwand. Trotzdem es machte Spaß! Soviel, dass wir prompt eine Rahmen umgeschweißt haben. Die bessere Geometrie machte die Sache gleich noch viel interessanter. Das Ziel war somit schnell klar: Dieser Spaß muss allen zugängig gemacht werden. Daher musste dieser Funsport leistbar sein. So wurde eine große Anzahl produziert, um niedrige Preise anbieten zu können. Dies wurde von Kunden auch prompt angenommen. Über 2200 verkaufte Skibikes in Europa ohne einen einzigen unzufriedenen Kunden (!!!) sprechen für sich."
Preis
930 EUR. Was kostet eine Skiausrüstung gleich nochmal ?
Sonstiges
Wir können verstehen, wenn die gutaussehende Jugend Snowbikes fährt. Es wiederspiegelt den Charakter von allen was cool ist. Downhill, Motocross, Enduro,....
Auch die älteren Semester, die grundsätzlich NUR Skifahren, hatten in wenigen Minuten einen positiven Aha Effekt.
Für uns ist ganz klar, der Motorradfahrer der im trüben Winter nur noch auf die ersten Sonnenstrahlen wartet, kann jetzt auch in dieser kalten Zeit seiner Leidenschaft nachkommen.
Chris Wagner:
Das Promovideo dazu
Link:
https://sledgehammer.at