Über Stock und Stein - Text von Dr. Martin Stricker

BMW X Challenge
BMW X Challenge


Also: such’ die richtige Dosierung. Das ist Sache von rechter Hand und rechtem Fuß, von Bremse am Vorderrad und Bremse am Hinterrad.Hand und Fuß arbeiten jeder für sich,manchmal gemeinsam,manchmal auch nur einer. Links ist alles anders.
Der linke Fuß drückt die Gänge ins Getriebe. Die linke Hand zieht den Kupplungshebel am Lenker. Ganz durchdrücken?
Oder schleifen lassen? Die rechte Hand sorgt zudem für den
richtigen Dreh. Sie dreht am Gasgriff. Der kontrolliert das Tempo, ferner wie und ob das Hinterrad durch den Untergrund fräst oder Kontakt einbüßt und wegrutscht. Und dann der Raum. Auf welcher Seite des Weges? Welcher Kurvenradius? Links von diesem näher kommenden Stein oder doch rechts? Wie schnell? Was ist mit diesem Baum? Bremsen? Schalten? Kuppeln?Ausweichen?Gas geben? Stehen bleiben.
Leerlauf einlegen.

Einatmen.
Ausatmen.
Einatmen.
Ausatmen.


Es gibt so viele Wege, wie es Seelen gibt.


Regel 3: Such’ deine Linie.


Steigung, Gefälle, Schotter, Steine, Pfade, Wege, Bäume, Bäche. Tempo und Kurs, Schalten und Bremsen, Körperhaltung
und Gewichtsverlagerung:
Steuerzentrale in diesem dreidimensionalen Geländeschach ist das Gehirn.
Es fügt alles zusammen und plant voraus.
Die Lösungen sind einfach, wenn man sie gefunden und ausprobiert hat. Weil jeder kann nur beherrschen, was er schon mindestens ein Mal getan hat.
Dann aber funktioniert die Sache ungeteilt und unbewusst und jetzt. Geist, Körper,Maschine,Gelände – ein Gesamtkunstwerk mit 52 PS.


Ach ja, Körper: Endurowandern ist sportlich, wirklich sportlich. Wer Gewicht verlieren will, fährt ins Gelände. Wer einfach nur trainieren will, tut dies auch. „Endurowandern“, sagt BMW-Manager WalterDittmer, „lässt dich nicht mehr los.“

Regel 4: „Nirgends stellt sich der Erfolg so schnell ein“

,meint „Furios Carl“.


Regel 5: Er hat Recht.


Ich habe mich in Demut geübt, zugehört, getan, was gesagt wurde, auf Übermut verzichtet und nach nur ein paar Stunden wollte ich nie mehr wieder hinaus aus diesem wunderbaren portugiesischen Hinterland mit seinem Schotter und Geröll und Bächen und blühenden Mandelbäumen und niederen Gehölzen.
Dabei bin ich nur ein Mann. 
Frauen, sagt „Furios Carl“, Frauen hätten die viel besseren Anlagen zum Offroad-Fahren.
Sie müssten nicht dauernd auf ihre Kraft bauen, sie würden weniger Tendenz zur Selbstüberschätzung aufweisen und sich nicht andauernd so wichtig nehmen müssen.

DR. MARTIN STRICKER

Tagesprint Salzburger Nachrichten