Jan Mohr: Viererpack in Schleiz und Assen

Leider verlief das Wochenende alles andere als nach Plan. Ich hatte im ersten Training schon ein sehr schlechtes Gefühl. Ich spürte das Bike nicht und kam nicht auf schnelle Rundenzeiten. Als es dann in den weiteren Sessions nicht besser wurde, fing ich an mir Gedanken zu machen … und zwar viele! Im zweiten Quali ging es dann einigermaßen, aber ich war nur auf Startposition 10 gelandet. Anschließend ging es zur Autogrammstunde, wo mich die Begeisterung der Fans in Schleiz erneut überwältigte, einfach fantastisch! Im ersten Rennen hatte ich dann keinen guten Start.

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Dazu kamen massive Schaltprobleme, wodurch ich gleich den Anschluss an die Führungsgruppe verlor. Nun kämpfte ich in einer Vierergruppe um Platz 13, aber wurde durch meine Schaltprobleme immer wieder zurückgeworfen. Am Ende konnte ich mich in dieser Gruppe aber noch behaupten und kam als 13.er ins Ziel. Ein sehr enttäuschendes Ergebnis. Am Sonntag im zweiten Rennen dauerte es dann genau eine Runde, bis ich mit einer defekten Kupplung ausschied. Ein furchtbares Wochenende. Nun musste ich mir schnell etwas überlegen, um aus diesem Tief wieder herauszukommen und neue Motivation zu fassen!

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Am darauffolgenden Wochenende reisten wir nach Assen zum nächsten Rennen, im Rahmen der Gamma Racing Days, einer fantastischen Veranstaltung mit über 100.000 Zuschauern und Live-Übertragung. Ich hatte wieder ein besseres Gefühl auf dem Bike und war schneller. Allerdings musste ich extrem kämpfen, um mich in den Top 10 zu behaupten. Am Ende schaute ein achter Startplatz heraus, diesmal allerdings mit wenig Abstand und Podiumschancen. Ich war also wieder näher an der Spitze dran, womit ich erstmal recht zufrieden war. Am Sonntag ging es vor prall gefüllten Tribünen zur „Prime-Time“ um 13:30 Uhr ins Rennen. Mein Start war nicht besonders gut, aber ich war immer

noch in den Top 10. In der zweiten Runde sprang mir dann in einer sehr schnellen Ecke der Gang raus und ich musste ins Kies fahren. Zu diesem Zeitpunkt mischte ich in der Führungsgruppe mit. Anschließend lag ich auf dem 36. und damit letzten Platz. In den verbleibenden Runden konnte ich noch 20 Fahrer überholen und landete auf Platz 16. Somit erneut ohne Punkte. Schade, denn ich wäre ganz gut dabei gewesen.

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Anschließend fuhren wir mit Micha, Manu und der ganzen Mannschaft meines Cup-Kollegen Marco Fetz an einen gemütlichen Campingplatz an der Nordsee. Im Gegensatz zum letzten Jahr schien auch mal die Sonne und wir konnten sogar Schwimmen gehen! Am Abend musste dann aber doch die Winterkappe eingesetzt werden… Perfekt eigentlich, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Und das half mir scheinbar. Ich erkannte, was mein Problem bei den letzten Rennen und besonders in Schleiz war und fand zu meiner alten Einstellung zurück, mit der ich immerhin schon Rennen gewonnen hatte. So war ich schon sehr motiviert für das Wochenende, wo das zweite Rennen auf dem TT-Circuit Assen anstand. In den freien Trainings lief es schon mal gut. Ich war zwar nur Siebter, aber unter einer halben Sekunde auf die Bestzeit. Im Quali zogen dann alle nochmal frische Reifen auf und es wurde deutlich schneller. Jetzt war ich wieder der Alte! Ich sicherte mir die vierte Startposition und konnte mein Bike wieder so bewegen, wie es sein muss. Ich hatte Vertrauen zum Vorderrad, konnte die Slides kontrollieren und ließ es richtig fliegen! Das freute mich riesig und ich hatte wieder extrem viel Spaß. Im zweiten Qualifying war die Strecke dann teils feucht und ließ keine schnelleren Runden mehr zu. So war Platz 4 sicher! Am Abend grillten wir und waren alle super happy, genau so muss das sein!

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Am späten Sonntagnachmittag wurde es dann ernst. Zuvor verfolgte das halbe Fahrerlager noch den MotoGP-Thriller in Spielberg und war somit zu 100% eingestimmt und motiviert. Als die Ampeln in Assen ausgingen, war der Kampf eröffnet. Ich kam gut weg und bog gleich als Zweiter in die erste Kurve ein. Ich konnte voll am Polesetter Patrick Hobelsberger dran bleiben und fuhr ihm dann sogar fast ins Hinterrad, wodurch Marco Fetz mich überholen konnte. Dann verlor ich nochmal eine Position. Allerdings kämpfte ich mich zurück und fuhr an Patrick und Marco vorbei. Nun versuchte ich am Führenden dranzubleiben, um hinter mir eine kleine Lücke aufzumachen. Das gelang mir auch. Ich konnte mit dem Dominator der Saisonmitte Marc Zellhöfer mitfahren und

ließ den Pulk um Platz 3 hinter mir. So fuhr ich dann eigentlich ein ruhiges Rennen und dachte, dass ich den zweiten Platz mitnehmen sollte, bis ich plötzlich merkte, dass ich dem Führenden wieder näher kam. Dann hatte ich allerdings ein paar heftige Rutscher und dachte mir, dass ich den Zweiten nehme. Bis alles anders kam… Kurz vor der letzten Runde sprang mir in einer sehr schnellen Ecke der Gang raus. Ich wollte die Kurve unbedingt noch kriegen, zog die Kupplung und lenkte ein, aber das war zu viel. Das Vorderrad rutschte weg und ich landete im Kies. Weiterfahren konnte ich nicht und erneut musste ich hinter der Bande zusehen, wie meine Konkurrenten mein Podium erbten. Ein besch******* Gefühl!

Aber ich kam darüber hinweg und erkannte, was das eigentlich für ein fantastisches Rennen war. Ich fuhr um den Sieg und hatte es voll im Griff. Ich bin also endlich wieder zurück und das fühlt sich einfach fantastisch an! Jetzt bin ich hochmotiviert weiter zu arbeiten und in den letzten drei Rennen nochmals alles zu geben.

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