Als die US-Army anno dazumal noch ihre Übungen mit Panzern, Jeeps und sonst allerlei Gerätschaft auf dem NATO-Gelände Sito durchführte, konnte es auch nicht heißer hergehen als am vergangenen Wochenende auf besagtem Gelände - statt Exerzieren und Feldwebelgeschrei stand der dritte Lauf zur ETT2013 mit dem Enduro Inferno Südtirol am Programm.Der MC Brixen erlöste das Gelände nunmehr zum dritten Mal aus seinem Dornröschenschlaf und zimmerte eine 3km lange Runde im Stile einer Endurosonderprüfung in das ehemalige NATO-Gelände in Natz/Brixen/Südtirol/I.
Sommer, Sonne und jede Menge Racing
. Wenn irgendwo von US-Army oder NavySeals die Rede ist, darf ein Mann nicht fehlen - Rudi Pöschl, Inkarnation eines Tirolers und Vorzeigefigur einer jeden Elitetruppe.
Bis vor kurzem stets ausgerüstet mit schnittiger, ultrakurzer Sturmfrisur, gemeißelten Body und dem steinharten Blick einer Rennsau, wechselte Pöschl in diesem Jahr in die Rennpension.
Dies hindert ihn aber nicht, das eine oder andere Rennen just for fun anzugehen.
Da jetzt quasi von jeder Vorschrift entledigt, hat sich auch die Erscheinung gewandelt und erinnert nun mehr an einen gewissen John Rambo mit dazugehörigem Stinband im langen Fransenhaar.
Doch Rambo bleibt Rambo und so auch bei Pöschl, der weiterhin der Konkurrenz auf seiner Husaberg um die Ohren ballert und sich nebst Klassensieg auch die Tageswertung sichert.
Die Zuschauer dankten es ihm, die Gegner weniger - obwohl gegen Big Pöschl zu verlieren, ist für die Meisten immer noch keine Schande, was auch an den vielen Schaumgetränken bei der Siegerehrung zu erkennen war.
Im Schlepptau von Pöschl mit Thomas "Fuxxi" Günther/Husaberg, ebenfalls ein alter Bekannter der Enduroszene mit auf dem Treppchen und am nächsten Tag auch noch beide gemeinsam im Teambewerb unterwegs.
Hinter den beiden Urgesteinen mit Martin Bechter/GasGas quasi ein Neuling in der Overallwertung, zumindest was das Enduroterrain betrifft.
Der Vorarlberger Motorradhändler ansonsten auf MX-Strecken anzutreffen, hat wohl nach seinem Erzbergdebut Lunte gerochen und ist vermehrt auch im wahren Gelände unterwegs und beweist mit Platz 3 Overall und Sieg bei den Masters seine Schnelligkeit.
Überhaupt drängen die Crosser in letzter Zeit vermehrt ins Endurolager, was ein Blick auf die diversen Ergebnislisten schnell bestätigt.
Hinter Bechter reiht sich Alois Fiechtner/KTM ein, der mit bekanntem bayrischem Fahrstil um die Ecken knallt.
Weiters noch in den Top5 Stefan Schröck/Husaberg, der wohl die Leistung des Tages vollbringt.
Der schnellste Briefträger Südtirols brescht nach ordentlichem Bodenkontakt in Runde 1 unhaltsam nach vorne, überholt Mann für Mann auf der engen Strecke und beschließt den Tag noch auf Platz 5 Overall und Sieg seiner Klasse.
Die Leistung dabei - Schröck befindet sich, milde ausgedrückt bereits im fortgeschrittenen Alter, brennt der jungen Meute aber immer noch eines auf den Pelz und zeigt damit wieder mal was im fortgeschrittenen Alter noch alles möglich ist.... Stefan Schröck in Action
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Race 2 Youngsters unter sich
. Im zweiten Rennen des Tages stehen sich die reinen Youngsters gegenüber und wiederum gilt es 2 Stunden lang Runde um Runde abzuspulen. Mittlerweile zeigt die Uhr 14:00h und die Sonne brennt nach dem freitäglichen Wetterumschwung mit lang ersehntem Regen wieder gnadenlos vom Himmel.
Somit Thermometer auf die gewohnten 30Grad+ und so lässt die Staubentwicklung nicht lange auf sich warten.
Alles aber noch im grünen Bereich, da stets eine leichte Brise für die nötigen Sichtverhältnisse sorgt. Unbeeindruckt von all diesen Einflüssen zieht Localhero Alexander Kinkelin/Beta seine Runden in Front der 50 angetretenen Youngsters.
Nach rund 1 Stunde rückt aber der lange Schatten von Bernhard Schöpf/KTM immer näher an Kinkelin und es beginnt ein Fight um die Führung.
Umlauf um Umlauf steigert Schöpf den Druck auf Kinkelin und in Runde 17 zieht der Tiroler vorbei am Südtiroler Kollegen. Bernhard Schöpf ja seit dieser Saison unter dem Zelt von Bernhard Walzer in dessen KTM Walzer Team unterwegs, lässt daraufhin nichts anbrennen, baut seine Führung kontinuierlich aus und holt sich nach Ablauf der 2 Stunden Racetime schlussendlich den Sieg mit 38sec.
Vorsprung auf Alexander Kinkelin. Dahinter stellt sich Marcel Krimbacher/Sherco auf den letzten Podestplatz und Felix Wegleiter/KTM samt Christian Gasser/Honda komplettieren die Top5. Sonntag Tag2 im Team gehts immer
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Der Zeitplan so richtig für einen entspannten Sonntag angelegt, mit Training ab 9:00h und ab 11:00h Start ins dreistündige Teamrennen, das aber in umgekehrter Streckenrichtung gegenüber den Samstagsrennen in Angriff genommen wird.
Der Himmel präsentiert sich dabei südtirollike strahlend blau und die Sonne brennt bereits ab dem Vormittag wie seit Tagen üblich herunter.
Heiß von oben und bereits ab Start ergibt sich auch eine heiße Rennkonstellation.
Favoriten Pöschl/Günther bleiben beim Start hängen und finden sich fast am Ende des Feldes wieder, während Wegleiter/Wolf das Feld sichtfrei vor der Südtiroler Paarung Kinkelin/Gasser und den Schöpf Brüdern anführen.
Was passiert in einem solchen Falle? Richtig, Wegleiter/Wolf fahren vorerst einen Vorsprung raus, während weiter hinten Pöschl/Günther ihren Husabergs einen Tritt verpassen und im Raketenmodus nach vorne stürmen.
Gar kein leichtes Unterfangen, bietet die Strecke doch nur wenige Überholmöglichkeiten und nach den gestrigen Rennen, gepaart mit der anhaltenden Hitze, die Staubentwicklung schon etwas beträchtlicher ist.
Pöschl/Günther aber beides Meister der Vollgashand und bereits viel zu lange im Geschäft, um sich von solchen Kleinigkeiten beirren zu lassen.
Nach 7 Runden ist Schluss mit Lustig, die Beiden setzen sich an die Spitze des Feldes und geben diese erwartungsgemäß bis zum Ende auch nicht mehr ab. Dahinter aber nicht weniger heiß. Zuerst verlieren Wegleiter/Wolf die Führung, nur um bald darauf auf Platz3 gereiht zu werden.
Die Südtiroler Sunnyboys Kinkelin/Gasser lassen sich vor heimischem Publikum natürlich nicht lumpen und geben alles. Dies aber auch das Motto der Schöpf-Brüder Marco und Bernhard, die nach versemmeltem Start ebenfalls ihre Schnelligkeit so richtig zeigen wollen.
In Runde 10 weisen sie Wegleiter/Wolf in die Schranken, die sich auf Platz 4 wiederfinden.
Danach entbrennt ein heißes Duell zwischen Schöpf/Schöpf und Kinkelin/Gasser, die sich für ein paar Runden vorbeischieben können, bis sich Schöpf/Schöpf in Runde 14 endgültig auf Platz2 durchsetzen können.
Am Ende nur noch die ersten 3 Teams in der selben Runde und das Ergebnis steht nach 3h mit Pöschl/Günther vor Schöpf/Schöpf und Kinkelin/Gasser fest.
Ende gut, alles gut
. Auch der 3. Lauf zur ETT2013 damit Geschichte und die gewohnte Ruhe kehrt wieder über dem alten Militärgelände mitten in den Apfelplantagen von Natz-Schabs ein.
Der MC Brixen lieferte ein gewohnt erstklassiges Rennen ab, was auf eine Fortführung auch in den nächsten Jahren hoffen lässt.
Viel hängt hier aber damit ab, was weiter mit dem Gelände passiert, da ja schon einige Pläne vorliegen aber derweil fließt wahrscheinlich noch viel Wasser der Etsch herunter
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Alle Ergebnisse und jede Menge Fotos unter:
www.endurocross.at Publikation: Bernhard Walch