Beziehung auf Dauer: Motorräder und Biker immer älter



Motorradfahrer in Deutschland hängen offensichtlich sehr an ihren Maschinen, denn der Fahrzeugbestand altert zunehmend. Lag das Durchschnittsalter der zugelassenen Krafträder im Jahr 2007 noch bei 12,2 Jahren, waren es 2011 exakt 2 Jahre mehr. Das geht aus der Studie «Motorradfahren in Deutschland 2012» hervor, die die Motor Presse Stuttgart und das Institut für Demoskopie (IfD) gemeinsam erstellt haben. Aktuell sind rund 3,8 Millionen Motorräder in Deutschland angemeldet.


Bei einer Umfrage des IfD mit 1514 Teilnehmern erklärten 82,6 Prozent, ihre aktuelle Maschine länger fahren zu wollen als das vorherige Modell, weil sie ihnen so gut gefällt. Nur 34,8 Prozent nannten als Grund, dass ihnen schlicht das nötige Kleingeld für ein neues Krad fehlt.


Auf dem Motorradsattel altern auch die Fahrer: 59 Prozent der rund drei Millionen Biker in Deutschland sind heute 40 Jahre oder älter, 1998 zählten gerade einmal 29 Prozent zu dieser Gruppe. Die Analysten führen diese Entwicklung neben dem demografischen Wandel auf den Mangel an Neueinsteigern zurück: Von 2002 bis 2010 sei die Zahl der Führerscheinneulinge von mehr als 270 000 auf 179 000 gesunken.


Bei der Wahl ihrer Maschinen haben die deutschen Motorradfahrer klare Vorlieben: Beim Neukauf entscheiden sich die meisten für eine unverkleidete Straßenmaschine (Naked Bike) oder für eine Enduro, also ein Modell, dass sich sowohl für den Straßeneinsatz als auch für Abstecher ins Gelände eignet. Das Segment der Naked Bikes ist laut der Studie mit 31 654 Neuzulassungen zwischen Januar und Oktober 2011 und einem Marktanteil von 39,5 Prozent mit Abstand das größte im deutschen Motorradmarkt. Darunter rangieren Enduros mit 18 825 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 23,5 Prozent.

 

dpa