Das Fahrerlager war Freitag Abend schon gut gefüllt, sosehr, dass um die Wiesen der Nachbarn als Erweiterung des Besucherparkplatzes gefragt wurde. Die Strecke für das ACC/XCC-Europafinale war bestens präpariert, schnell und relativ breit ausgebandelt. Heuer wurde mit Hilfe einer Containerbrücke in die umgekehrte Richtung der letzten Jahre gefahren. Die Waldpassagen entwickelten sich durch das Herauskommen der Wurzeln zu teils tückischen Stellen. Die schnellen GCC-Damen kamen mit den endurolastigen Bedingungen leider nicht gut zurecht. Zeitweise war es schwierig zu Überholen und man musste Ruhe bewahren.
Das Glück war an diesem Tag auf meiner Seite und ich erwischte oft eine freie Spur. Nach einem guten Start hob sich der Spaßfaktor bei mir enorm und ich fuhr was ging. Die Zeit verflog wahnsinnig schnell, da ständig wer zu Überholen war. Als es dem Ende zuging und ich bei den Mädels immer noch in Führung lag, stieg schon die erste Vorfreude auf. Das Ende des Europafinale kam und mein Sieg. Ich bin überglücklich über den Titel Cross-Country-Europameisterin und meinen 5. ACC Gesamtsieg. Ein unbeschreiblich geiles Gefühl!
Zweitplatzierte in der Damen-Tageswertung wurde Christine Wiesner (MSV Schwanenstadt), welche einen souveränen Lauf hinlegte. Sie überholte nach 1h Anna Schmölzl (Schmölzl Racing), welche schlussendlich 3. wurde. Anna hatte 2 ACC-Läufe ausgelassen und erreichte in der Gesamtwertung nur Platz 3 hinter Patricia Vieghofer (EART/KTM Eckl), welceh in der ACC-Jahreswertung die silberne holte. Patricia brachte übers ganze Jahr konstant gute Leistungen und wurde in Mattighofen 4. Auch für Sandra Grilc geht eine tolle Saison zu Ende mit Platz 4 in der ACC Gesamtwertung. Larissa Redinger (MSC Mattighofen) holte sich Platz 5.
In den anderen Läufen wurde besonders heiß gefightet. Teilweise war es zu aggressiv. Für alle Enduristen, die es vergessen haben: Die gelbe Fahne bedeutet Achtung! und bedeutet, dass man langsamer wird und aufpasst. Es bedeutet auf keinen Fall voll über den Table zu springen und Streckposten zu gefährden, die einen Verletzten bergen. Offensichtlich nehmen einige Teilnehmer das nicht vorhandene Preisgeld etwas zu ernst. Wir fahren hier alle zu Hobbyzwecken und sollten die Sache mit dem nötigen Spaß betreiben, auch wenn es unter Rennen läuft.
Somit beende ich meine heurige ACC-Saison als erfolgreichste bisher und bin glücklich und zufrieden. Die Gesamtsiegerehrung im Badhaus in Mattighofen war durch die doppelten Prämierungen von ACC und Europa-Wertung etwas langatmig, dennoch fand ich den Rahmen sehr schön. Die Feierlichkeiten dauerten für einige bis in die Morgenstunden. Es wurden Siege und Erfolge gefeiert und Niederlagen ertränkt.
Für mich geht es jetzt eine Woche nach Italien auf Urlaub – Enduro wandern :-)
Wir sehen uns in alter Frische beim ACC 2016!
Vroni Dallhammer (KTM Motothek) auf dem Weg zum 5. ACC-Gesamtsieg und XCC-Europameisterin!
Christine Wiesner vom MSV Schwanenstadt belegte in der Tageswertung Platz 2.
Anna Schmölzl belegte in der Tages- und in der ACC-Gesamtwertung Platz 3.
Die Europa-XCC-Meisterschaftswertung - v.l.n.r.: Larissa Redinger, Patricia Vieghofer 3., Vroni Dallhammer 1., Anna Schmölzl 3.
Das tolle Damen-Starterfeld des ECC-Finale