Bei seinem ersten Auftritt inmitten der Weltspitze im klassischen Enduro-Wettbewerbsmodus war Lars Enöckl am Samstag sogar lange Zeit auf Top-10-Kurs. Doch nahm er dann im Kampf gegen die Uhr einen Tick zu viel Risiko: „Beim Enduro-Test bin ich leider gestürzt, das hat Zeit gekostet und mich zurückgeworfen. Ich bin dann im Alles-oder-Nichts-Modus gefahren und bin sehr stolz, dass ich noch punkten konnte.“
Noch wichtiger sind ihm aber die Lehren und Erfahrungen, die er bei seinem ersten WM-Start sammeln konnte: „Das Niveau hier ist brutal hoch. Die Zeitabstände sind extrem eng. Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem Wochenende vom KTM-Werksteam betreut und unterstützt wurde. Dieses Team hat derart viel Erfahrung und Routine, dass ist nochmal eine Klasse für sich. Ich weiß jetzt, dass ich vom Level her hier mithalten kann und ich weiß, was ich trainieren muss, sollte sich wieder die Chance auf einen WM-Start eröffnen.“
Aus dem KTM-Werksteam kommt auch der große Triumphator des GP von Ungarn: Der Franzose Christophe Nambotin hat sowohl am Samstag als auch am Sonntag die EnduroGP-Klasse gewonnen.
Zwar dauert die Rennkarriere des 28jährigen Lars Enöckl schon mehr als zehn Jahre, die Enduro-Weltmeisterschaft ist aber sportliches Neuland für ihn. Der Enduro-Staatsmeister von 2012 hat sich in den vergangenen Jahren in der Hard-Enduro-Szene einen Namen gemacht und gehört hier zur internationalen Spitze. Davon zeugt sein Sieg beim „Red Bull Sea to Sky“ im vergangenen Jahr in der Türkei. Als erster Österreicher überhaupt konnte Enöckl hier eines der weltweit bekanntesten Hard-Enduro-Events gewinnen. Und erst vor einer Woche hat der KTM-Pilot seine Klasse erneut unter Beweis gestellt; beim steinharten „Red Bull Hare Scramble“ auf dem Erzberg schaffte Lars Enöckl als bester Österreicher den 15. Platz. Insgesamt erreichten von 500 Startern nur 25 das Ziel.
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