Besonders schwer wollte er die Störenfriede schlagen und wirklich STRONG wollte er sein - ein Granitbeisser STRONG. Dies ist seine Geschichte... Strong ist Strong... Der Granitbeisser stand 2010 in vier verschiedenen Versionen am Programm und den Abschluss bildete das neue STRONG Format. Sehr kurzfristig noch auf die Beine gestellt, mit bestem Wetter beglückt, stellten sich rund 45 Fahrer der unbekannten Aufgabe. Aus den tausend Möglichkeiten der Granitarena suchte der Beisser einige knifflige Steilhänge, grub knackige Abfahrten, schmiss Steine zu Geröllhalden und Steinstufen auf, legte Baumstämme und Betonrohre in den Weg und füllte einige Löcher mit Schlamm - geboren war die Runde für den Granitbeisser STRONG.
Treu nach dem Motto: ein hartes, schweißtreibendes aber nicht unfahrbares Rennen für erfahrene Piloten. Auch keine endurisierte MX-Heizerei und kein Hare Scramble im Kleinformat. Einfach 2 Stunden zum Schwitzen, Kämpfen und einer gehörigen Portion Selbstüberwindung - Strong ist eben Strong.... 3:1 für Rudi Pöschl..... Die Fahrer werden in Gruppen auf die zweistündige Reise geschickt und in vorderster Reihe mit Pöschl, Brandauer, Enöckl, Strengberger, Suttner, Waidhofer, usw. die wohl "strongest" Ridergroup im Bewerb.
Ab dem Start schießt ein grünes Ding Runde um Runde vorbei. Ist es ein enduroberittener Jägers-mann, ein Außerirdischer mit neuem UFO oder aufgrund der bulligen Größe vielleicht der unglaub-liche Hulk in seinem rasenden Zorn? Nein - alles falsch. Das grüne Geschoss entpuppt sich als eine BMW G450X in grünem Spezial-design. Geritten wird das Ganze von Rudi Pöschl, der dem Granitbeisser mit dem Charme eines echten Tiroler Lederhosenträgers entgegentritt. RP hat vor dem Rennen noch ein paar extra Kniebeugen eingelegt und an einer BMW-Spezialhebetechnik gefeilt.
Sicher ist sicher, weil strong ist strong und überhaupt wurde mit dem Schlimmsten gerechnet. Man weiß ja was Pöschl so unter einem Strong Format versteht (schwitzen, zarren, 24h durchfahren, BMW weitwuchten, Doppelsitz fahren, usw...). So konnte er diesmal seine ausgefeilte Hebe-/Schiebetechnik in der Trickkiste lassen und trat dem wilden Beisser Runde um Runde kräftig in den A..... und ließ sich von keinem der Hindernisse stoppen. Nach 2h hatte Pöschl exakt 9 Runden und einen Titel mehr am Konto. Von den 4 Granitbeissern in diesem Jahr hat er somit drei in der Tasche - 3:1 für den smarten Tiroler BMW-Reiter.
Dahinter rockte Lars Enöckl in gewohnt spektakulärer Manier vorerst den zweiten Platz. Der junge KTM-Pilot hat heuer aber anschei-nend das Pech gepachtet und so stand er zur Hälfte des Rennens plötzlich ohne Kette da. Bahn frei damit für den Tower of Power - Erich Brandauer mit reichlich Trialerfahrung ausgestattet, dreht ebenfalls 9 Runden und stellt seine Husaberg mit rund 8 Minuten Abstand auf den zweiten Platz. Das Podest komplettiert Christian Strengberger, der sich gegen Harald Waidhofer und Seppo Suttner durchsetzen kann, aber bereits mit einer Runde Rückstand ins Ziel eintrudelt.
Epilog:
Der wilde Beisser grübelte ob der famosen Leistungen in den vorderen Reihen und der scheinbaren Lockerheit mit der diese seine Hindernisse nahmen. Sollte sein Bemühen zu wenig STRONG gewesen sein. Doch was sahen seine verschmitzten Äuglein da - Schweiß im Überfluss, schiebende Leiber und auch ein paar schlimme Flüche schallten zu ihm herüber.
Dann war sein Unterfangen doch nicht vergebens und ein paar verfingen sich in seinen Fallen. Niemand blieb jedoch mit einer Nuller Runde liegen und mehr als 90 Prozent des Starterfeldes hatte am Ende des Tages drei oder mehr Runden am Konto. Nach den 2h war dann wieder Ruhe in der Arena und nur die vereinzelten triumphierenden Schreie bei der Preisverteilung störten ihn noch kurz. Er hatte erreicht was er wollte. Der Beisser nahm alle noch mal richtig ran und verpasste ihnen die richtige Packung zum Saisonende - eine Strecke mit gewürztem Pfeffer aber ohne bitteren Nachgeschmack.
Der Winter kann kommen und hoffen wir auf eine Fortsetzung 2011....
Mehr Bilder und alle Ergebnisse: www.ec-granitbeisser.at
Text: Bernhard Walch
Fotos: J.Figl/ec-granitbeisser.at