KTM: Cairoli feiert 94., Hofer holt seinen ersten Grand-Prix-Sieg in Italien

By KTM, 28 October, 2021

Tony Cairoli triumphierte zum zweiten Mal in dieser Saison in der MXGP, während Rene Hofer in der MX2-Klasse mit der KTM 250 SX-F der erste österreichische Sieger in einer Hauptkategorie seit Heinz Kinigadner 1987 wurde.

ktm — Rene Hofer KTM 250 SX-F 2021 Pietramurata

Blauer Himmel und warmes Herbstwetter zierten den malerischen Austragungsort Pietramurata zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Tagen, als die MXGP zum fünfzehnten Grand Prix der achtzehn Jahre wieder antrat. Das enge Layout wies nur marginale Änderungen im Vergleich zum GP von Trentino am vergangenen Sonntag auf. Gute Starts und clevere Manöver in den ersten Runden waren erneut der Schlüssel zum Erfolg auf einer Strecke, die für Überholmanöver schwierig war.

MXGP

Der Grand Prix begann mit Jeffrey Herlings, der seine zehnte Pole Position der Saison mit fast einer halben Sekunde Vorsprung auf Tim Gajser einnahm. Der Niederländer konnte den ersten Startplatz jedoch nicht nutzen, nachdem er in der ersten Kurve die Traktion seines Vorderrades verlor. Herlings' Motorrad wurde von Verfolgern getroffen, und er musste das Rennen mit einem gebrochenen Drosselklappengehäuse aufgeben.
Jorge Prado, der immer noch mit den Folgen seines Wirbelbruchs zu kämpfen hat, den er sich bei einem Trainingssturz in der Vorwoche zugezogen hatte, schnappte sich den Holeshot und kämpfte sich tapfer bis auf Platz 5 vor. Tony Cairoli erwischte einen glänzenden Start und war einer der Fahrer, die den Spanier verdrängten. Der ehemalige Weltmeister belegte den 3. Platz und erzielte damit sein bestes Rennergebnis seit dem Grand Prix von Afyon.

Im zweiten Rennen kam Cairoli wie elektrisiert aus dem Startgatter, und sein Tempo in den ersten Runden verschaffte ihm einen Vorsprung auf Jeremy Seewer, der das Rennen gewann. #Die Startnummer 222 kontrollierte den Vorsprung auf den Schweizer und sah zum vierten Mal in dieser Saison die Zielflagge und stand zum sechsten Mal auf dem Podium. Das 3:1 bedeutete seinen 94. Karrieresieg. Herlings sammelte trotz eines kleinen Sturzes 18 Punkte für den 4. Platz, und Prado schied nach einer Auseinandersetzung mit Pauls Jonass aus, die seinen schmerzenden Rücken weiter strapazierte.

Herlings ist weiterhin Tabellenführer, allerdings nur mit 1 Punkt Vorsprung auf Romain Febvre und 3 Punkten auf Gajser. Prado bleibt 4. in der Gesamtwertung, aber Cairoli hat nur 9 Punkte Rückstand.

ktm — Tony Cairoli KTM 450 SX-F 2021 Pietramurata

Tony Cairoli: "Seit meinem Sturz auf Sardinien war es ein Kampf. Das hat mich bei den nächsten GPs belastet. Meine Rippen waren wirklich schmerzhaft, aber in Spanien ging es mir schon etwas besser. Als ich hierher kam, hoffte ich auf eine gute Erholung nach einigen harten Rennen, aber am Samstagabend wurde ich krank, und der Sonntag war schwierig. Heute habe ich mich etwas besser gefühlt, und ich hatte hier in der Vergangenheit schon einige gute Rennen. Ich habe alles getan, was ich konnte, um auf dem Podium zu stehen. Im ersten Durchgang war ich sehr zufrieden mit meinem Fahrstil, und im zweiten hatte ich einen Holeshot und konnte das Rennen weitgehend kontrollieren. Ich wurde ein wenig müde, aber mit meiner Erfahrung konnte ich in einigen Abschnitten der Strecke Energie sparen und Jeremy hinter mir halten. Ich hoffe, dass ich mich jetzt noch besser fühle und jedes Wochenende auf dem Podium stehen kann; dafür bin ich hier."

ktm — Jeffrey Herlings KTM 450 SX-F 2021 Pietramurata

Jeffrey Herlings: "Es ist ziemlich niederschmetternd. Mein Vorderrad hat sich ausgewaschen und jemand ist über mein Motorrad gefahren. Vieles war kaputt, mein Lenker, der Gaszug. Es war eine beschlossene Sache. Es tut weh, den Punktevorsprung so weit zu bringen, und in einem Wimpernschlag war es vorbei. Ich musste nur noch vom Rand aus zusehen. Ich musste dann direkt in den zweiten Durchgang gehen, und ich hatte etwas Arm-Pump und konnte nicht in meinen Rhythmus kommen. Ich habe den ersten Durchgang verpasst. Es war ein schlechter Tag. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Es werden interessante letzte drei Rennen. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln werden."

ktm — Jorge Prado KTM 450 SX-F 2021 Pietramurata

Jorge Prado: "Ich bin froh, dass es mir ein bisschen besser ging und ich eine kleine Verbesserung meines Rückens gespürt habe. Zwei Tage sind zu kurz, um zu heilen, wenn man ein paar Wochen braucht. Ich hatte einen sehr guten Start im ersten Rennen und konnte den 5. Platz erreichen, was ein gutes Rennen war. Im zweiten Durchgang hatte ich keinen Start und schaffte es trotzdem auf Platz 3 nach der zweiten Kurve mit einer sehr schönen Linie außen herum. Die Jungs waren schneller als ich, und es war schwierig, schnell zu fahren, wenn das Motorrad viel in Bewegung war. Wegen der Schmerzen war es schwer, es zu kontrollieren. Jonass berührte auf halber Strecke mein Hinterrad und wir gingen beide zu Boden. Das war sehr schade. Ich war Letzter und beschloss, aufzuhören, weil ich es nicht besser machen konnte. Ich habe jetzt vier Tage Zeit und ich denke, dass ich mich am Sonntag noch besser fühlen werde."

MX2

Tom Vialle war der führende Red Bull KTM-Qualifikant auf Platz 4, und der Weltmeister nutzte die vorgezogene Startaufstellung, um seinen fünfzehnten Holeshot der Saison zu fahren. Nachdem er in der ersten Kurve die Führung übernommen hatte, minimierte der Franzose seine Fehler und behielt einen konstanten Vorsprung auf Jago Geerts, um seinen dritten Lauf in Pietramurata zu gewinnen. Rene Hofer - der sich als 9. qualifiziert hatte, knapp vor seinem Teamkollegen Mattia Guadagnini - fuhr einen konstanten Rhythmus und wurde Vierter. Guadagnini wurde in der zweiten Runde Opfer eines Verwechslungsspiels zwischen mehreren Fahrern und musste sich bis auf Platz 11 vorkämpfen.

Im zweiten Rennen ging Vialle erneut als Führender in die erste Kurve, dicht gefolgt von Hofer. Der Franzose stürzte zusammen mit seinem Landsmann Maxime Renaux in der Mitte der ersten Runde und verletzte sich am rechten Arm. Wegen der schmerzenden Gliedmaße hatte er kurz darauf einen weiteren Unfall und musste aufgeben. Die Kollision zwischen den beiden Fahrern ermöglichte es Hofer, seine Chance zu nutzen. Der 19-Jährige hatte freie Bahn und fuhr einen starken Lauf zu seinem ersten Sieg, seinem ersten Gesamtsieg und seinem zweiten Podestplatz in seiner ersten vollen MX2-Kampagne. Guadagnini wurde mit vier Sekunden Rückstand Zweiter und belegte in der MX2-Gesamtwertung Platz 4.

ktm — Rene Hofer KTM 250 SX-F 2021 Pietramurata

In der Meisterschaftswertung liegt Vialle auf Platz 3 und 16 Punkte von Platz 2 entfernt. Guadagnini liegt auf Platz 4 und Hofer auf Platz 6, nur 18 Punkte von den ersten Fünf entfernt.

Rene Hofer: "Das ist sicher ein Tag, den ich nie vergessen werde. Es war ein so schönes Gefühl, als ich die Ziellinie überquert habe. Ich hoffe wirklich, dass die österreichischen Fans zu Hause es genossen haben, es ist schon eine Weile her! Ich bin ein bisschen sprachlos. Im ersten Durchgang hatte ich ein wenig zu kämpfen und hatte nicht den besten Flow, aber der zweite Durchgang war viel besser. Natürlich hatte ich Glück, dass ich den Zwischenfall mit Maxime und Tom vermeiden konnte, aber ich habe mich da draußen großartig gefühlt. 10 Minuten vor Schluss war ich ein bisschen nervös und habe viele Fehler gemacht, aber irgendwie habe ich es nach Hause gebracht. Wir haben in dieser Saison und auch in der Sommerpause hart gearbeitet, und seither läuft es für mich immer besser. Seit der Türkei ist mein Selbstvertrauen mit jedem GP gewachsen. Es ist auch wirklich schön, KTM diesen Sieg zu schenken, ich denke, sie haben lange genug auf einen Österreicher gewartet, um hier zu sein. Es ist ein glücklicher Tag für uns alle."

Mattia Guadagnini: "Ich habe mich heute viel besser gefühlt als am Sonntag. Leider hatte ich einen schlechten Start im ersten Lauf und einen kleinen Sturz, der mich fast auf den letzten Platz gebracht hätte. Mein Fahrstil war nicht so schlecht, dass ich auf Platz 11 zurückkam, und die Rundenzeiten waren gut. Im zweiten Lauf war mein Start besser, und als zwei Fahrer vor mir stürzten, bedeutete das Platz 2 für mich. Ich musste mich erst wieder daran gewöhnen, vorne zu fahren! Ich habe versucht, konzentriert zu bleiben und eine gute Linie zu finden. Platz 4 in der Gesamtwertung; aber das Wichtigste war, den Speed und das Gefühl wiederzufinden. Hoffentlich können wir am Sonntag wieder auf das Podium fahren und den Sieg holen."

Tom Vialle: "Ein großartiger erster Wertungslauf, aber als ich Maxime berührte und wir im zweiten Rennen stürzten, verletzte ich mich am Arm, was zu einem heftigen Sturz kurz vor der Bergabpassage führte. Ich hatte Glück, dass es nicht viel schlimmer ausgegangen ist. Es ist nichts gebrochen und ich hoffe, dass ich in ein paar Tagen weniger Schmerzen haben werde. Es ist eine Schande, denn ich hatte die Starts und den Speed, aber wir müssen das einfach akzeptieren und versuchen, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen."

Die dritte und letzte Etappe des Trentino-Triples findet am kommenden Sonntag mit dem Grand Prix von Garda statt.